Hitzig [2]

[416] Hitzig, 1) Julius Eduard, geb. 1780 in Berlin, studirte in Halle u. Erlangen die Rechte, wurde 1790 Auscultator u. 1804 Referendar bei der Regierung in Warschau, beschäftigte sich seit 1806 literarisch, begründete 1808 ein Verlagsgeschäft in Berlin, welches er 1814 an den Buchhändler Dümmler verkaufte; wurde 1815 Criminalrath beim Kammergericht in Berlin, 1827 Director des Kammergerichts-Inquisitoriats, nahm 1835 in Folge eines Augenübels seine Entlassung u. st. den 27. Nov. 1849 in Berlin. Er lieferte die Biographien von seinen alten Freunden Werner (Berl. 1823), Hoffmann (ebd. 1823, 2 Bde.), u. Ad. von Chamisso (1839–42, 2 Bde); er schr.: Über belletristische Schriftstellerei, Berl. 1838; Das königl. preuß. Gesetz vom 11. Juni 1837 zum Schutze des Eigenthums in Werken der Wissenschaft u. Kunst gegen Nachdruck u. Nachbildung, ebd. 1838; mit W. Häring, Der neue Pitaval, eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten etc., Lpz. 1842; auch gab er seit 1825 die Zeitschrift für die preußische Criminalrechtspflege, seit 1826 Gelehrtes Berlin (fortgesetzt von Büchner), seit 1828 die Annalen für deutsche u. ausländische Criminalrechtspflege (seit 1838 fortgesetzt von Demme u. Klunge) u. seit 1842 die Preßzeitung heraus. 2) Ferdinand, geb. 1807 in Hauingen (Baden), studirte seit 1824 in Heidelberg, Halle u. Göttingen Theologie u. Orientalische Sprachen, wurde 1829 Privatdocent in Heidelberg u. 1833 Professor der Theologie in Zürich; er schr.: Begriff der Kritik am A. T., Heidelb. 1831; Des Propheten Jonas Orakel über Moab, 1831; Übersetzung u. Auslegung des Jesaias, 1833; desgleichen der Psalmen, 1835 f., 2 Thle.; Die 12 kleinen Propheten, Lpz. 1838, 2. A. 1851; Jeremias, 1841; Ezechiel, 1847; Daniel, 1850; Hohes Lied, 1855; Die Erfindung des Alphabets, Zür. 1840; Über Johannes Marcus u. seine Schriften, 1843; Urgeschichte u. Mythologie der Philistäer, Lpz. 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 416.
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