Karlsburg

[325] Karlsburg, 1) Kreis des österreichischen Kronlandes Siebenbürgen; 75, 67 QM. mit 6 Bezirksgerichten; 2) (Carolina [Julia] alba, Karoly [Gyula] Fejervar, früher Ungarisch Weißenburg), Kreisstadt darin am Maros, die einzige regelmäßige Festung des Landes; Kathedrale (die Begräbnisse Johanns von Hunyad, Johanns Sigmund, der Königin Isabella etc.); Palast des Bischofs von Siebenbürgen, Sitz eines griechisch katholischen Erzbischofs (seit 1850 reactivirt), Zeughaus, Münze, Sternwarte, geistliches Seminar, Gymnasium, öffentliche Bibliothek, Landesarchiv, Synagoge, mehre Fabriken (Pulver, Salpeter) u. 12, 600 Ew.; in der Nähe sehr reiche Goldbergwerke. – Über die Gründung u. den früheren Namen dieser Stadt herrscht Ungewißheit; 1241 wurde sie von den Tataren verwüstet, lag über 100 Jahre fast verödet u. um die Mitte des 14. Jahrh. erhob sie sich wieder zur Stadt. Unter der Regierung Karls VI. erhielt sie den Namen K. Ende 1848 wurde die Stadt von österreichischen Truppen besetzt, 1849 fünf Monate lang durch Oberst August gegen Bem vertheidigt u. am 12. Aug. durch den russischen General Lüders entsetzt 3) s. Karlstadt 3); 4) Schloß in Durlach; 5) das Residenzschloß in Weimar, s.d.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 325.
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