Kind [2]

[487] Kind, 1) Johann Christoph, geb. 1718 in Werdau, Stadtrichter in Leipzig, st. das. 1793; übersetzte zuerst den Plutarch, Lpz. 1746–1754, 8 Bde. 2) Joh. Adolph Gottl., Sohn des Bor., geb. 1747 in Werdau, wurde 1775 Professor der Rechte in Leipzig, 1789 Appellationsrath in Dresden u. st. 1826; er schr.: Quaestiones forenses, Lpz. 1782–95, 4 Bde., 2. Aufl. ebd. 1807; Über Bildung juristischer Staatsdiener, ebd. 1818. 3) Johann Friedrich, Bruder des Vor., geb. 4. März 1768 in Leipzig; war 1793–1816 Advocat in Dresden gab dann die juristische Praxis auf, wurde 1818 gothaischer Hofrath u. st. 25. Juni 1843 in Dresden; er sehr,: Carlo, Züllichau 1801; Natalie, ebd. 1801–4, 3 Bde.; Leben u. Liebe Rynos u. Minonas, ebd. 1805, 2 Bde.; Verschiedene Sammlungen von Erzählungen, Gedichten n, kleinen Theaterstücken: Malven, Lpz. 1805, 2 Bdchn,; Tulpen, ebd. 1806–10, 7 Bdchn.; Roswitha, ebd. 1811–16, 4 Bde.; Lindenblüthen. ebd. 1819, 4 Bdchn.; Die Harfe, ebd. 1814–19, 8 Bde.; Kleine Erzählungen, ebd. 1820, 4 Bde.; Gedichte, ebd. 1808, 5 Bde., 2. Aufl, ebd. 1317–25; Der Weinberg an der Elbe, ebd. 1817; Theaterschriften, ebd. 1821–27, 4 Bde.; darin die Stücke Wilhelm der Eroberer, van Dyks Landleben, Schön Ella u. bes. die Oper der Freischütz, componirt von K. M. von Weber; gab mit K, Winkler (Th. Hell) von 1817–1826 die Abendzeitung heraus; redigirte auch eine Zeit lang die Dresdener Morgenzeitung 4) Karl Theodor, geb. 7. Oct. 1799 in Leipzig, studirte seit 1818 in Leipzig die Rechtswissenschaften trieb später die sachwalterische Praxis u. war von 1835–1846 Mitglied der juristischen Facultät, so wie von da an als Justizrath Mitglied des 1856 aufgehobenen Spruchcollegiums in Leipzig. Neben seiner juristischen Praxis beschäftigte er sich seit 1821 bes. mit dem Neugriechischen u. gab heraus: Τραγῴδια τῶν νεωτέρων Ἑλλήνων (griechische Volkslieder), Grimma 1827; Beiträge zur besseren Kenntniß des neuen Griechenlands, Neust. 1831; Geschichte der Griechischen Revolution, Lpz. 1833, 2 Bde.: Τραγῴδια τῆς νές Ἑλλάδος 1833; Neugriechische Chrestomathie, 1835; Handwörterbuch der Neugriechischen Sprache, 1841; Neugriechische Anthologie, 1844; Neugriechische Volkslieder; ebd. 1849; ferner den 1. Band des Πανόραμα τῆς Ἑλλάδος von Alex. Sutsos, 1835, u. übersetzte dessen Roman: Ὁ ἘξόιστοΧ τοῦ Außerdem beleuchtete er die kirchlichen u. politischen Zustände u. Angelegenheiten Deutschlands in einzelnen Schriften. 5) Friederike Roswitha, Tochter von K 3), geb. am 7. Aug. 1814, verheirathete sich 1841 mit ihrem Cousin, Alexander Kind, Advocat in Leipzig, u. st. am 4. Novbr. 1843. Sie schr.: Gedichte, Lpz. 1843.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 487.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: