Kugler [2]

[877] Kugler, Franz Theodor, geb. den 19. Jan. 1808 in Stettin, studirte seit 1826 in Berlin Philosophie, widmete sich 1827 in Heidelberg dem Studium der Mittelalterlichen Kunst u. im Herbst dieses Jahres nach Berlin zurückgekehrt dem der Dichtkunst, Musik, Malerei u. Baukunst, bereiste 1832 in kunsthistorischem u. literarischem Interesse das südliche u. westliche Deutschland u. wurde 1833 Professor der Kunstgeschichte an der Akademie der Künste u. Docent an der Universität in Berlin; 1835 unternahm er mit Gaudy abermals in kunsthistorischem Interesse eine Reise nach Italien, wurde 1842 Senatsmitglied der Akademie, 1843 zur Bearbeitung der Kunstangelegenheiten im Ministerium des Cultus angestellt, 1844 mit einer Kunstreise durch Deutschland, Belgien u. Frankreich beauftragt, 1849 Geheimer Regierungsrath u. vortragender Rath im Ministerium u. st. den 18. März 1858 in Berlin. Er schr.: Skizzenbuch, Berl. 1830; Denkmäler der bildenden Kunst des Mittelalters in den Preußischen Staaten, ebd. 1830, Fol.; Legenden, ebd. 1831; Architektonische Denkmäler der Altmark, ebd. 1833; Über die Polychromie der griechischen Architektur u. Sculptur u. ihre Grenzen, ebd. 1835; Handbuch der Geschichte der Malerei, ebd. 1837, 2 Bde., 2. Aufl. von Burckhardt 1847; mit Friedrich Ranke, Die Schloßkirche in Quedlinburg, ebd. 1838; Beschreibung der Kunstschätze von Berlin u. Potsdam, Berl. 1838; Gedichte, Stuttg. 1840, 1849; Handbuch der Kunstgeschichte, ebd. 1841, 3. Aufl. 1855 ff. (vollendet von Burckhardt u. Lübke); K. F. Schinkel, Berl. 1842; Geschichte Friedrich des Großen (illustrirt von Menzel), ebd. 1842; Neuere Geschichte des Preußischen Staates, ebd. 1844 ff.; Über die Kunst als Gegenstand der Staatsverwaltung, Berl. 1847; Belletristische Schriften, Stuttg. 1852, 6 Bde.; Kleine Schriften u. Studien zur Kunstgeschichte, ebd. 1853–54; ferner die Dramen Jakobäa u. Der Doge von Venedig; die letzte größere Arbeit, welche er unternahm, war eine Geschichte der Baukunst, doch hat er davon nur den 1. Band (bis zum Abschluß des Mittelalters, Stuttg. 1855) beendigt; er redigirte von 1833–37: Museum, Blätter für bildende Kunst; gab mit Reinik heraus: Liederbuch für deutsche Künstler, ebd. 1833, u. fügte seit 1854 dem Deutschen Kunstblatt ein Literaturblatt bei, dessen Redaction 1858 Paul Heyse übernahm.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 877.
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