Limburg [3]

[381] Limburg (andere Orte), 1) so v.w. Limpurg; 2) Ruine einer Benedictinerabtei bei Dürkheim in Rheinbaiern; in neuester Zeit theilweise zu eine Vergnügungsort umgewandelt; 3) (L. an der Lahn), Amt im Herzogthum Nassau, 2,27 QM.; die Einw. betreiben bes. die Leinweberei, Schuhmacherei, Branntweinbrennerei etc.; 4) Hauptstadt darin, an der Lahn; Sitz des gemeinschaftlichen katholischen Bischofs u. Capitels der Diöcese Nassau u. Frankfurt a. M.: Dom im Gothischen Style (eine der schönsten Kirchen des 13. Jahrh.), 4 andere Kirchen (St. Georgenkirche), bischöfliches Seminar, Realschule, Münze, Töpfereien, Handel (Getreide, Wolle, Mineralwasser u. dgl.); 3050 Ew.; dabei auf einem Felsen die Burg des Saliers Konrad Kurzbold u. die von ihm 910–940 erbaute Domkirche. Hier u. bei Dietz am jenseitigen Lahnufer am 16. Sept. 1796 Niederlage der Franzosen unter Jourdan durch die Österreicher unter Erzherzog Karl; L. ist sehr alt u. besitzt ein interessantes handschriftliches Werk, die Limhurger Chronik, über seine Geschichte;[381] angeblich verfaßt von Johann Gensbein (s.d.); 5) (Limberg, Lintberg), Berg bei der Stadt Weilheim im Oberamte Kirchheim des württembergischen Donaukreises, mit den Ruinen des alten Stammsitzes der Zähringer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 381-382.
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