Ludwigsorden

[591] Ludwigsorden, 1) Königlich baierischer Orden, gestiftet am 25. Aug. 1827 vom König Ludwig zu Belohnung 50jähriger treuer Dienste in Hof-, Staats-, Kriegs- u. Kirchenämtern, wobei jeder Feldzug doppelt, aber Quiescenz od. Pensionszeit nicht gerechnet wird. Decoration: für alle Mililärs von Offiziers- u. alle Civilisten von Rathsrang: goldenes, mit der Königskrone gedecktes Kreuz, worauf des Königs Brustbild in Gold auf weißem emaillirtem Grunde u. auf den vier Ecken die Umschrift: Ludwig König von Bayern; auf der Rückseite ein grün emaillirter Eichenkranz mit der Goldschrift auf weißem Grunde: Für ehrenvolle 50 Dienstjahre; auf den vier Ecken die Worte: am 25. August 1827. Für die Mitglieder niederern Ranges ist die Decoration eine goldene Ehrenmünze mit demselben Inhalt auf beiden Seiten. Band: carmoisinroth u. himmelblau eingefaßt, im Knopfloche zu befestigen. Die Insignien werden bei dem Tode jedes Inhabers an den König zurückgegeben. 2) Großherzoglich hessischer L., Haus- u. Verdienstorden für Militär- u. Civilverdienst, vom Großherzog Ludwig I. 25. August 1807 gestiftet u. von Ludwig II. 14. Decbr. 1831 mit Namen u. Statuten versehen. Decoration: schwarz emaillirt u. roth eingefaßtes Kreuz, hat die Form des Malteserkreuzes, zeigt in der Mitte, vorn, eine Krone von Lorbeer- u. Eichenlaub mit den Worten: Gott, Ehre u. Vaterland, u. hinten den Buchstaben L., umgeben von den Worten: Für Verdienst; hat fünf Klassen: Großkreuze, welche ihn an einem schwarzen Bande mit rother Einfassung, Commandeurs erster u. zweiter Klasse, die ihn um den Hals, u. Ritter erster u. zweiter Klasse, welche ihn im Knopfloch tragen. Die ersten beiden tragen dabei noch einen silbernen Stern mit der Vorderseite des Kreuzes. 3) Orden des St. Ludwig, französischer Militärorden, 1693 von Ludwig XIV. zu Ehren des Königs St. Ludwig IX. zur Belohnung der Tapferkeit für französische Offiziere gestiftet. Der König war Großmeister des Ordens, welcher aus 8 Großkreuzen, 24 Commandeuren u. einer unbestimmten Anzahl Ritter bestand. Um in den Orden zu treten, mußte man katholisch sein u. 10 Jahr bei der Armee od. auf der Flotte gedient haben, mußte schwören, der Religion treu zu bleiben u. nicht ohne Erlaubniß des Königs in auswärtige Dienste zu gehen.300,000 Livres machten das jährliche Einkommen des Ordens, welche an die Großkreuze, Commandeurs u. 128 Ritter u. Ordensbeamte vertheilt wurden. Ordenszeichen: ein weißes, achtspitziges Kreuz, dessen Winkel goldene Lilien ausfüllt. Auf dem Mittelschild vorn der heilige Ludwig, mit der Umschrift: Ludov. Magn. instit. 1693. Auf der Kehrseite ein flammendes Schwert durch einen Lorbeerkranz gesteckt, mit der Umschrift: Bellicae virtutis praemium. Band: feuerfarben, von den Großkreuzen u. von den Commandeurs von der Rechten zur Linken, u. von Ersteren noch ein silberner Stern auf der linken Brust, von den Rittern aber im linken Knopfloch getragen. Zur Zeit der Revolution war er erloschen, Ludwig XVIII. stellte ihn den 30. Mai 1814 wieder her u. Ludwig Philipp hob ihn im Februar 1831 auf. 4) Orden des St. Ludwig, toscanischer Orden für Civilverdienst, gestiftet 22. Decbr. 1836 vom Herzog Karl Ludwig von Lucca für drei Klassen. Ordenszeichen: silbernes Lilienkreuz, mit einem gerippten römischen Kreuz in der Mitte, worauf ein blauemaillirtes, mit Gold gerändertes Herzschild, auf einer Seite drei goldene Lilien, auf der anderen das Bild Ludwigs des Heiligen. Band: mit breitem orangefarbigem Rand.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 591.
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