Montījo [2]

[430] Montījo (spr. Monticho), altes spanisches Adelsgeschlecht, dessen Besitzungen in Estremadura 1697 von Karl II. zu Gunsten Johanns von Porto-Carrero zur Grafschaft erhoben wurden. Stammvater desselben war: 1) Ägidius Bocanegra, aus Genua, wurde 1340 von den Genuesen dem König Alfons XI. von Castilien gegen die Mauren zu Hülfe gesandt, von diesem zum Admiral u. Grafen von Palma ernannt u. ließ sich später in Spanien nieder. Sein Enkel vermählte sich mit der Erbtochter der Porto-Carrero u. nahm deren Namen u. Wappen an. Ein Nachkomme des Letztern, 2) Christoph von Porto-Carrero, Graf von M., Marquis von Barcarola, Grand von Spanien, Sohn des 1697 zum Grafen von M. erhobenen Johann von Porto-Carrero, war spanischer Gesandter an verschiedenen Höfen, vermählte sich mit der Schwester des Grafen von Teba aus dem Hause Guzman u. brachte dadurch auch diese beiden Titel auf seine Familie. 3) Fernandez de Cordova, Graf von M., Herzog von Penaranda, Graf von Teba, Guzman, Leira u. La Cerda, diente als Offizier in der spanischen Armee, nahm in dem Kriege Spaniens mit Napoleon für Letztern Partei, verlor als Artillerieoberst in französischen Diensten in der Schlacht von Salamanca (1812) ein Auge u. ein Bein, verließ nach der Vertreibung der Franzosen Spanien, trat wieder in französische Dienste, nahm am Feldzug von 1814 Theil, erhielt im März von Napoleon den Auftrag, eine Befestigung von Paris zu entwerfen, commandirte in der Schlacht von Paris die polytechnischen Schüler auf den Höhen von St. Chaumont[430] gegen die Preußen, kehrte nach der Verbannung Napoleons nach Spanien zurück, wurde dort Mitglied des Senats, gehörte lange Zeit zu dessen einflußreichsten Mitgliedern u. st. 1839. 4) Dosia Maria Manuela, Gräfin von M. etc., Gemahlin des Vor., von Geburt Andalusierin, aber der schottischen Adelsfamilie Kirkpatrik de Closburn entsprossen, welche bei dem Sturze der Stuarts ihr Vaterland verlassen mußten. 5) Eugenie Marie, Gräfin von M. etc., Tochter der beiden Vorigen, seit 1853 Kaiserin der Franzosen, s. Eugenie 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 430-431.
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