Schlangenindianer

[217] Schlangenindianer (Snakes, Shoshonees), Indianerstamm in den nordamerikanischen Staaten Oregon u. Californien, am Felsengebirge u. dem oberen Missouri, sowie an den Saptin, Salmon u. Multonah Rivers, bis an die Küste des Stillen Oceans wohnend, kriegerisch, zum Theil in Dörfern von breternen Häusern, welche mit Decken behangen u. je von 5–15 Familien bewohnt werden. Die S. sind höchst schmutzig, treiben Fischerei u. Jagd, Pelzhandel mit den Europäern, welche ihnen Gewehre, Pulver, Eisenwaaren, Putz u. dgl. liefern, fertigen mit steinernen Instrumenten Kähne, die Weiber Teppiche u.a. Geräth, sammeln Beeren, bereiten Fische u. andere Speisen für den Winter, kleiden sich in Thierfelle, putzen ihre Ohren u. Nase mit Muscheln, Stäbchen, Perlen u. dgl.; Waffen: Stöcke, Bogen u. Pfeile. Die S. leben in Vielweiberei, stehen unter eigenen Häuptlingen, glauben an einen guten u. bösen Geist, treiben Zauberei, opfern bei dem Tode eines Häuptlings Gefangene. Sie verlegen öfters ihre Wohnplätze; 60,000 Köpfe stark. Einzelne Stämme sind: Chinnocks, Chickeloes, Chills, Chimnackpun u.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 217.
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