Valence

[335] Valence (spr. Walangß), 1) Arrondissement im französischen Departement Drôme; 36 QM., 116,000 Ew.; 2) Hauptstadt hier u. des Departements, an der Rhône u. an der Eisenbahn von [335] Lyon nach Avignon u. Marseille, hat einige Befestigung, Citadelle, Kathedrale, 11 Kirchen, Collegium (früher Universität), Artillerieschule, öffentliche Bibliothek, Fabriken in wollenen u. seidenen Waaren, Handschuhen, Papier, Öl u.a., Handel mit Wolle, Leder, Wein, Pelzwerk, Öl u.a. Waaren; bekommt das Wasser durch den Kanal von Coutant; Sitz eines Bischofs, einer Gesellschaft der Künste, des Ackerbaues u. des Handels; 14,000 Ew. – V. hieß sonst Valentia, lag im Gebiet der Segovellauni im Narbonensischen Gallien u. war römische Colonie, deren Einwohner das Vorrecht hatten in Rom Ehrenstellen zu bekleiden; unweit V. schlug 407 n.Chr. Sarus, an der Spitze eines römischen Heeres, den Justinus, Feldherrn des Constantinus III. Im Mittelalter war V. die Hauptstadt der Landschaft Valentinois in der Dauphiné u. hier wurden mehre Concile gehalten, z.B. 855. Hier st. 1799 der Papst Pius VI. V. ist Geburtsort des Generals Championnet, welchem hier ein Denkmal errichtet ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 335-336.
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