Druck

[215] Druck, Kraftäußerung, die zwei sich berührende Körper oder Teile ein und desselben Körpers senkrecht zur Berührungsfläche in entgegengesetzter Richtung und mit gleicher Stärke auseinander ausüben. Als Maß des Druckes dient die auf die Flächeneinheit ausgeübte Kraft. Der im Innern einer Flüssigkeit herrschende, durch die Schwerkraft verursachte hydrostatische D. ist an jeder Stelle gleich dem Gewichte der Flüssigkeitssäule, die sich daselbst über der Flächeneinheit bis zur Oberfläche lotrecht erhebt, und ist somit der Tiefe unter der Oberfläche und dem spezifischen Gewichte der Flüssigkeit proportional (s. Bodendruck einer Flüssigkeit). Der D. der Gase rührt teils von ihrer Schwere, hauptsächlich aber von ihrem Ausdehnungsbestreben (Expansionskraft, Spannkraft) her. In Flüssigkeiten und Gasen pflanzt sich ein auf sie ausgeübter D. nach allen Richtungen mit gleicher Stärke fort, in vollkommen starren Körpern dagegen nur parallel mit der Richtung des einwirkenden Druckes. Bewegte Flüssigkeiten und Gase üben auf die Gefäßwände auch einen D. durch ihre Stoßkraft (hydrodynamischen D.) aus, so daß der gesamte (hydraulische) D. ein wesentlich andrer sein kann als der hydrostatische, der im Ruhezustand auftreten würde. – D. des Lichtes. Nach den Berechnungen von Maxwell und Bartoli, die von Lebedew (1901) experimentell bestätigt wurden, übt ein auffallendes Lichtstrahlenbündel sowohl auf einen absorbierenden als auf ei nen reflektierenden Körper einen D. aus, welcher der in der Volumeneinheit der Strahlen enthaltenen Energie gleich ist, z. B. bei Sonnenstrahlen auf 1 qcm = dem Gewicht von 4.10-5 mgr. Elektrostatischer D., s. Elektrische Kraft. Kritischer D., s. Kritischer Punkt. Magnetischer D., s. Magnetische Influenz. Osmotischer D., s. Osmose. – D. ist das Verfahren, das Abbild von gesetzten Typen, gestochenen oder mechanisch erzeugten Platten etc. auf einen aufnehmenden Stoff (Papier, Pergament, Celluloid, gewebtes Zeug etc.) mittels der Presse zu übertragen (Buchdruck, Kupferdruck, Stahldruck, Steindruck, Lichtdruck, Zeugdruck etc.). Daher heißt Drucken das technische Verfahren, Drucke aller Art herzustellen, Druckerei ist die Werkstätte, worin dies geschieht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 215.
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