Pelet-Narbonne

[547] Pelet-Narbonne (spr. pölä-narbónn'), Gerhard von, deutscher General und Militärschriftsteller, geb. 8. Febr. 1840 zu Friedeberg in der Neumark, wurde im Kadettenkorps erzogen, 1858 Offizier im 4. Ulanenregiment, besuchte 1865 die Kriegsakademie und nahm am Feldzug von 1866 als Adjutant beim Generalkommando des 2. Armeekorps, 1870/71 als Rittmeister beim 6. Ulanenregiment teil. 1881 Oberstleutnant, befehligte er das 15. Husarenregiment, führte als Oberst seit 1888 das Kommando der 15., dann der 30. Kavalleriebrigade, wurde 1889 Generalmajor, 1891 mit der Führung der 1. Division beauftragt und zum Generalleutnant befördert, 1894 zur Disposition gestellt. Als Schriftsteller hat er das Verdienst, auch unter den heutigen Verhältnissen, wo die Waffenwirkung der Verwendung der Kavallerie als Schlachtenreiterei mehr als früher Abbruch tut, einem frischen, offensiven Reitergeiste das Work zu reden. Er leitet seit 1894 die Loebellschen »Jahresberichte über Fortschritte und Veränderungen im Militärwesen« (Berl.) und schrieb außerdem: »Über Organisation, Erziehung und Führung von Kavallerie« (2. Aufl., Berl. 1896); »Die Aussichten der Kavallerie im Kampfe gegen die Infanterie und Artillerie« (das. 1897); »Die Reiterei der ersten und zweiten deutschen Armee in den Tagen vom 7. zum 15. August 1870« (das. 1899); »Der Kavalleriedienst« (Bd. 1 in 5., Bd. 2 in 2. Aufl., das. 1901); »Verfolgung und Aufklärung der deutschen Reiterei am Tage von Spichern« (das. 1901); »General Karl von Schmidt« (das. 1902); »Mehr Kavallerie« (das. 1903); »Der Kavallerieunteroffizier im innern Dienst der Eskadron« (3. Aufl., das. 1904); »Die Vorbedingungen des Erfolges für die Reiterei im nächsten europäischen Kriege« (12. Beiheft zum Militärwochenblatt, 1904); » Geschichte der brandenburgisch-preußischen Reiterei« (Berl. 1905. 2 Bde.); »Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst« (Bd. 1 der »Erzieher des preußischen Heeres«, das. 1905). Auch gab er v. Mirus' »Leitfaden für den Kavalleristen« neu heraus (30. Aufl., Berl. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 547.
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