Pyrenäischer Friede

[480] Pyrenäischer Friede, der zwischen Frankreich und Spanien auf der Fasaneninsel im Bidassoafluß 7. Nov. 1659 abgeschlossene Friede, der den seit 1635 geführten Krieg beendete. Spanien mußte an Frankreich die Grafschaften Roussillon und Cerdagne nördlich der Pyrenäen, die nun die Grenze bildeten, in den Niederlanden aber fast ganz Artois und Teile von Flandern und Luxemburg abtreten; ferner erhielt Frankreich Stenay in Lothringen und Pignerol, den Schlüssel von Italien. Dafür gewährte Ludwig XIV. dem zu den Spaniern übergegangenen Prinzen von Condé Verzeihung und Wiedereinsetzung in seine Würden. Auch wurde die folgenreiche Vermählung Ludwigs XIV. mit der ältesten Tochter Philipps IV., Maria Theresia, festgesetzt; letztere mußte zwar im Ehekontrakt auf ihre Erbrechte verzichten, jedoch wurde die Gültigkeit dieses Verzichts an die pünktliche Zahlung der Mitgift von 500,000 Goldtaler geknüpft, die nie erfolgte. Die Heirat veranlaßte daher Ludwig XIV., nach dem Besitz eines Teiles von Spanien, schließlich nach dem der ganzen spanischen Monarchie zu streben, was 1667 den Devolutionskrieg und 1701 den Spanischen Erbfolgekrieg hervorrief.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 480.
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