Rahden, Wilhelm

[573] Rahden, Wilhelm, Baron von, Militär und Schriftsteller, geb. 10. Aug. 1793 auf dem väterlichen Landgut bei Breslau, gest. 2. Nov. 1860 in Gotha, trat 1809 in das preußische Heer, focht als Leutnant in den Feldzügen von 1813–15 und wurde mehrmals verwundet. Im Herbst 1829 als Hauptmann verabschiedet, wurde er in Petersburg Kapitän im kaiserlichen Generalstab, kehrte im August 1830 nach Preußen zurück, verteidigte 1832 als Kanonier die Zitadelle von Antwerpen und wurde hier schwer verwundet. Darauf ging er nach Spanien, trat als Freiwilliger in die Reihen der Karlisten, wurde Artillerieoberst, nahm 1837 an allen Schlachten der sogen. königlichen Expedition teil, leitete als Kommandant des Geniekorps im Winter von 1837 '38 die Hafenbefestigungen an der kantabrischen Küste, kam als Oberst in den Generalstab Marotos und wohnte als Chef des Stabes in der Armee Cabreras dem ruhmvollen Feldzug von 1839 bei. Schwerverwundet mit dem Rang eines Brigadegenerals nach Deutschland zurückgekehrt, begann R. zu schriftstellern, lebte 1845 bis 1849 bei der Fürstin Sagan, focht aber dann wieder, erst für Schleswig, dann gegen die badischen Insurgenten. Seit 1849 lebte er in Gotha in der Umgebung des Herzogs von Koburg-Gotha. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Cabrera, Erinnerungen aus dem spanischen Bürgerkrieg« (Frankf. 1840) und »Wanderungen eines alten Soldaten« (Berl. 1846–51, 3 Bde.; Suppl.: »Miguel Gomez«, 1859).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 573.
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