Civilverdienstorden

[180] Civilverdienstorden, Auszeichnung für verdiente Personen im Civilstand u. für Civilverdienste. Viele Oden werden abwechselnd für Civil- u. Militärdienst ertheilt. Reine C. sind jetzt; 1) der C. der baierischen Krone, gestiftet vom König Maximilian Joseph I. von Baiern am 19. Mai (aber als Stiftungstag ist der 27. Mai bestimmt) 1808; hat Klassen u. durch Verordnung vom 8. Octbr. 1817 Großkreuze, 40 Commandeure, 160 Ritter (von Inlande), u. Medailleninhaber, deren Zahl unbestimmt ist. Er ertheilt seinen Besitzern den persönlichen, haben ihn auch Großvater u. Vater, den erblichen Adel; Ordenszeichen; achteckiges, weist emaillirtes Krenz, mit einem Eichenkranz umgeben u. der Königskrone bedeckt, in der Mitte die blauen u. weißen Rauten, vorn mit der Devise: Virtus et honos, hinten mit dem Brustbild des Stifters, mit der Inschrift: Max. Jos. Rex Bojariae; Band: blau u. weiß; 30–38 Kinder von Mitgliedern erhalten jährlich eine Unterstützung jedes von 300 Gulden. 2) C. vom belgischen od. niederländischen Löwen; gestiftet 29. Sept. 1815 von Wilhelm I., König der Niederlande; hat-4 Klassen: Großkreuze, Commandeure, Ritter u. Brüder, von denen letztere jeder einen Jahrgehalt von 200 holländischen Fl. haben, wovon die Hälfte auf die Witwe übergeht. Ordenszeichen: ein achtspitziges, weißemaillirtes Kreuz mit goldner Einfassung u. Kugeln u. goldenem W zwischen den Flügeln; im goldenen Mittelschild; auf der Kehrseite ein blaues Mittelschild mit dem Motto: Virtus nobilitat; Band: blau mit Orangestreifen; die Brüder tragen statt dessen eine silberne Medaille mit derselben Inschrift. Nach Belgien wurde 1830 dieser Orden nicht verpflanzt. 3) Sächsischer C., vom König Friedrich August am 7. Juni 1815 gestiftet. Ordenszeichen; ein goldenes, weiß emaillirtes, achteckiges Kreuz, in der Mitte ein weißes, rundes, gold um reiftes Schild, in der Mitte das Sächsische Wappen mit der Umschrift: Friedrich August, König von Sachsen, den 7. Juni 1815; auf der. Kehrseite ein Eichenkranz, in dessen Mitte die Devise (früher): Für Verdienst u. Treue (seit 1849): Dem Verdienste. Der Orden hat: Großkreuze, Comthure 1. u. 2. Klasse, Ritterkreuze, Kleinkreuze u. Medaillen. 4) C. von Savoyen, gestiftet 29. Oct. 1831 vom König Karl Albert von Sardinien, bes. für Verdienste um Unterricht u. Erziehung, für Eine Klasse; Ordenszeichen: blauemaillirtes Kreuz, in dessen rundem Mittelschild vorn der Namenszug des Stifters, hinten die Inschrift: Al merito civile 1831 steht; Band: weiß mit 2 blauen Streifen. Man hält um den Orden an; 40 Mitglieder erhalten Pensionen: 10 jeder 1000, 10 jeder 800 u. 20 jeder 600 Lire; die Ritter erhalten dieselben militärischen Ehrenbezeugungen, wie die Inhaber des Militärordens; 5) s. Stephansorden; 6) s. Civil-Ehrenkreuz; 7) s. Geistliches Ehrenkreuz; 8) s. Wasaorden; 9) s. Franz I. Orden; 10) s. Ludwigsorden (lucchesischer); 11) s. Orden Johanns vom Lateran; 12) Württembergischer C., s. u. Württembergischer Kronorden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 180.
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