Ehrenberg [2]

[509] Ehrenberg, 1) Friedrich, geb. 1776 in Elberfeld, wurde reformirter Prediger in Plettenberg, später in Iserlohn, 1906 in Berlin, 1834 Oberconsistorialrath u. Hof- u. Domprediger daselbst u. st. hier 7./9. Dec. 1852; er schr.: Blätter dem Genius der Weiblichkeit gewidmet, Berl. 1809; Reden an gebildete Menschen, Düsseld, 1802–4, 3 Bde.; Reden an Gebildete aus dem weiblichen Geschlecht, Elberf. 1804, 4. Aufl. 1827; Euphranor, über die Liebe, ebd. 1805 f., 2 Bde., 3. Aufl. 1817; Handbuch für ästhetische, moralische u. religiöse Bildung des Lebens, ebd. 1907; Der Charakter u. die Bestimmung des Mannes, ebd. 1908, 2. Aufl. 1822; Weiblicher Sinn u. weibliches Leben, Berl. 1809, 3. Aufl. 1836; Betrachtungen über die wichtigsten Angelegenheiten des religiösen Sinnes, ebd. 1812; Bilder des Lebens, Elberf. 1811–15, 3 Bde., u. Ausg. 1930; Andachtsbuch für Gebildete des weiblichen Geschlechts, ebd. 1816, 5. Aufl. 1836; Für Frohe u. Trauernde, Lpz. 1818, 2. Aufl. 1820, 2) Christian Gottfried, geb. 1795 in Delitzsch, studirte erst in Leipzig Theologie, dann Medicin u. seit 1817 in Berlin bes. Naturwissenschaften; er bereiste auf Kosten der königlichen Akademie 1820–25 mit Hemprich in naturhistorischem Interesse Ägypten u. Nubien bis Massuah, begleitete 1829 Alexander von Humboldt nach dem Ural u. wurde 1839 Professor der Medicin in Berlin. Durch seine mikroskopischen Forschungen u. Entdeckungen hat E. die Kenntniß von dem kleinsten Leben der Erde, dem der Infusorien u. ähnlicher Geschöpfe, ungemein erweitert; doch haben viele seiner Behauptungen, namentlich in seiner Mikrogeologie, bei anderen Forschern lebhaften Widerspruch gefunden. Er schr.: Naturgeschichtliche Reisen durch Nordafrika u. Westasien, Berl. 1828; Descriptiones corpor. natural. novorum aut minus cognitorum, quae exitineribus per Libyam etc. redierunt, ebd. 1828–34; Organisation etc. der Infusionsthierchen, ebd., 1830, Fortsetzung ebd. 1932, dritter Beitrag ebd, 1834, Zusätze edd. 1836; Erfahrungen über die Pest im Orient, ebd. 1831; Das Leuchten des Meeres, ebd. 1835; Beobachtung einer auffallenden bisher unerkannten Structur des Seelenorgans bei Menschen u. Thieren, ebd. 1836; Die Akalephen des Rothen Meeres u. der Organismus der Medusen der Ostsee, ebd. 1836; Die Infusorien als vollkommene Organismen an den Grenzen der Sehkraft, Lpz. 1838, Fol.; Die fossilen Infusorien u. die lebendige Dammerde, ebd. 1838; Über noch zahlreich jetzt lebende Thierarten der Kreidebildung, Berl. 1840; Passat-, Staub- u. Blutregen, ein großes organisches unsichtbares Wirken u. Leben in der Atmosphäre, ebd. 1849; Über den Grünsand, ebd. 1856; Mikrogeologie, Lpz. 1854, Fortsetzung dazu ebd. 1856 ff. 3) Ferdinand von E., geb. 1806 in Halle an der Saale, war Professor der Architektur an der Industrieschule u. Privatdocent an der Universität in Zürich u. st. daselbst 1841; er gab heraus: Zeitschrift für das gesammte Bauwesen, Zür. 1835–41; Baulexikon, Frankf. a. M. 1840, 3 Hefte; Geometrische Construction, 25 lithographische Tafeln, ebd. 1841. 4) Friedrich E., Pseudonym für Gr. Karl Claudius.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 509.
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