Engelbert

[696] Engelbert (Engelbrecht). I. Heiliger: 1) St. E., so v.w. Angilbert; 2) so v.w. Engelbert 12). II. Weltliche Fürsten: A) Grafen von Berg: 3) E. I., Sohn Adolfs IV., folgte diesem 1152 (1160) in Berg u. st. 1189, s. Berg. 4) E. II., so v.w. Engelbert. B) Herzog von Kärnten: 5) E., Sohn Engelberts von Istrien, regierte 1130–36; er vereinigte Istrien u. Kärnten, s.d. C) Grafen von der Mark: 6)-8) E. I. bis III., regierten im 13. u. 14. Jahrh., s. Mark. D) Markgraf von Toscana: 9) E., Markgraf 1133–36. E) Grafen von Nassau-Dillenburg: 10) E. I., Sohn des Grafen Johann, regierte von 1400–42, s. Nassau (Gesch.). 11) E. II., Enkel des Vorigen; er war Statthalter von Brabant unter Karl dem Kühnen von Burgund, diente diesem bes. gut gegen die Genter, wurde bei Nancy gefangen u. widmete seine Dienste, nachdem er seine Ranzion gezahlt hatte, der jungen Maria von Burgund, trug durch glückliche Reiterangriffe viel zum Gewinn der Schlacht bei Guinegate bei u. diente nach Marias Tode deren Gemahle, dem Erzherzog Maximilian, treu. In der Heirathssache Maximilians mit Anna von Bretagne leistete er Ersterem wesentliche Dienste, vertrat bei der Trauung mit Anna die Stelle Maximilians u. forderte später die verschmähte Margarethe von Österreich vom französischen Hofe zurück. 1493 unterzeichnete er den Vertrag von Senlis zwischen Maximilian u. Frankreich u. st. 1504. Trotz seiner Treue gegen seinen Herrn war er grausam u. eigennützig u. reizte oft die Riederländer zur Empörung, blos um sich zu bereichern. III. Erzbischöfe u. Bischöfe: A) von Köln: 12) St. E., Sohn des Grafen Engelbert I. von Berg-Geldern, geb. 1185, 1216 Erzbischof von Köln, seit 1218, nach seines Bruders Adolf V. Tode, auch Graf von Berg; wurde 1220, bei des Kaisers Friedrich II. Römerzug Reichsverweser u. Erzieher seines Sohnes Heinrich u. ward auf Anstiften des Grafen Friedrich von Isenburg, seines Vetters, 1225, bei einer Reise durch Schwaben, ermordet u. später heilig gesprochen, Tag der 7. Nov.; vgl. Köln (Gesch.), Berg (Gesch.), Deutschland (Gesch.). 13) E. II.von Falkenburg, Erzbischof seit 1261, wurde vom Grafen Wilhelm von Jülich 1267 gefangen, dann von den kölner Bürgern festgenommen u. erst 1270 wieder freigegeben; er krönte Rudolf von Habsburg 1273 u. st. 1275; s. Köln (Gesch.). 14) E. III. von der Marck, Erzbischof 1364–67, st. 1368; s. ebd. B) von Lüttich: 15) E. von der Marck, Bischof 1345–64, s.u. Lüttich. C) von Olmütz: 16) E., Bischof 1194–99. D) von Trier: 17) E., Erzbischof 1079–1101. IV. Andere Personen: 18) E. (Engelbrechtson), Haupt[696] eines Aufstandes unter Erich XIII. in Schweden, s.d. (Gesch).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 696-697.
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