Holstein [4]

[490] Holstein, ein der Evangelischen Confession folgendes, 1700 in den Freiherrn- u. 1708 in den Grafenstand erhobenes Geschlecht, welches seinen Ursprung von der Familie Holte in der Grafschaft Schauenburg haben u. zu Anfang des 14. Jahrh. nach Mecklenburg gekommen sein soll, gegenwärtig aber in Dänemark u. Holstein angesessen ist. Das Geschlecht theilt sich in mehrere Linien: I. H.-Holsteinburg, welche aus der früher Fürstenberger Linie hervorging; diese nur führt die reichsgräfliche Würde. Merkwürdig ist: 1) Graf Ulrich Adolf, Sohn des 1690 verstorbenen dänischen Obersten Adolf Christian, geb. 1664, war dänischer Großkanzler u. seit 1700 vermählt mit Christine Sophie geb.[490] Gräfin von Reventlow (st. 1757); er wurde 1700 vom König Friedrich IV. von Dänemark mit der Baronie Fyurenthal auf Seeland beschenkt u. in den Freiherrnstand erhoben; 1708 wurde er Lehensgraf zu Holsteinburg u. auf Seeland, nachdem seine Baronie mit andern dazu erkauften Trollischen Gütern unter dem Namen Holsteinburg zu einer Grafschaft erhoben war; er st. 1737 u. ist der Stammvater der Reichsgrafen H.-Holsteinburg. 2) Graf Konrad Friedrich, Sohn des Vorigen, geb. 1704, war dänischer Generallieutenant der Cavallerie u. seit 1729 mit Lucie Henriette geb. von Blome (st. 1772) vermählt; er st. 1749. Jetziger Chef ist: 3) Graf Ludwig, Sohn des 1836 verstorbenen Grafen Friedrich Adolf, geb. 1815, ist seit 1850 mit Bodild Joachimine geb. von Zahrtmann vermählt. II. H.-Lethraburg, welche durch Johann Ludwig aus der früher Möllensager Linie hervorging; zu dieser Linie gehört: 4) Graf Johann Ludwig, geb. 1694; dänischer Minister u. Staatssecretär, gründete 1742 die königliche Gesellschaft der Wissenschaften in Kopenhagen u. st. 1763.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 490-491.
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