Kirchheim [1]

[534] Kirchheim, 1) (Kirchheimbolanden), Landcommissariat im baierischen Kreise Pfalz, 103/4 QM., 54,000 Ew.; 2) einer der 4 Cantone hier, 31/10 QM., 25, 200 Ew.; 3) Hauptstadt darin am Donnersberg, 3 Kirchen, Eisenhütten, Quecksilber- u. Zinnoberbergwerke; 4700 Ew. Das ehemals fürstlich nassauische Schloß mit großem Garten ist jetzt Privateigenthum. Hier am 14. Juni 1849 Gefecht preußischer Truppen unter General v. Brun mit den badischen u. rheinpfälzischen Insurgenten; 4) (K. an der Eck), Dorf im Canton Grünstadt des Landcommissariats Frankenthal im baierischen Kreise Pfalz; 1100 Ew.; 5) Marktflecken im Landgericht Türkheim des baierischen Kreises Schwaben; gräflich v. Fuggersches Schloß; 750 Ew.; 6) Oberamt im württembergischen Donaukreise; 3, 7 QM., 25, 736 Ew.; nach oftmaligem Wechsel der Territotialhoheit gelangte im Jahr 1326 der Antheil der Herzöge von Österreich durch Vertrag u. im Jahr 1381 der Antheil der Herzöge von Teck durch Kauf an Württemberg; 7) (K. unter Teck), Hauptstadt darin, an der Lauter, unsern der Teck, königliches Schloß (erbaut 1538 vom Herzog Ulrich), Frauenstift, Spital, Krankenhaus, Fabrik musikalischer Instrumente, Leinen- u. Leinendamastfabrikation, Cementfabrik, Tischler- u. Drehergewerbe, Kunstpapparbeiten, Bleiche mit Garnsiederei, Walken, Sammerschmiede, Woll-, Rindvieh- u. Schafmärkte; 5865 Ew.; 1690 brannte fast die ganze Stadt ab; 8) Pfarrdorf am Neckar, im Oberamte Besigheim des württembergischen Neckarkreises; 1736 Ew.; in der Nähe Eisenbahntunnel; der Ort war früher Reichsdorf, auch Sitz des Geschlechts der Hofwart von Kirchheim; 9) (K. im Ries). Pfarrdorf im Oberamte Neresheim des württembergischen Jaxtkreises, Lithographische Anstalt; 1502 Ew.; in der Nähe das 1267 von einer Gräfin von Öttingen gestiftete u. 1802 aufgehobene Cistercienser-Frauenkloster Kirchheim; 1855 große Feuersbrunst; 10) Dorf im Amte Heidelberg des badischen Unterrheinkreises; 1400 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 534.
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