Manila

[831] Manila, 1) (Manilla, Luçon, Luzon), Hauptinsel aus der Gruppe der Philippinen (Südostasien), 1937 QM.; durch die Straße Bernardino von Samar getrennt; bildet südöstlich die Halbinsel Camerino, hat viele Busen (Lingayen, Manila, Lampon, Miguel u.a.) u. Vorgebirge (Bojador, Engano, Ildefonse, Bolinas u.a.), im Innern hohe Gebirge (Sierra Madre) mit Vulkanen (Majon od. Abbay); Flüsse (Chiquito, Tajo) u. Seen (de Bai, de Manila u.a.); Producte die der Philippinen im Allgemeinen; Einw. 4 Millionen, davon 21/2 Millionen auf den spanischen Antheil (1200 QM.). Den größten Theil der Bevölkerung bilden malayische Stämme, die sich eine gewisse Civilisation angeeignet haben, sowie ungefähr 6000 Chinesen, welche hohes Kopfgeld an die Regierung bezahlen müssen; die Ureinwohner gehören zum Stamme der Papuas u. hausen im Zustande der Wildheit, sich von Jahr zu Jahr vermindernd, im unzugänglichen Innern. Districte des spanischen Antheils sind: Tondo mit der Stadt Manila; Bulacan, Pampanga, Pangasinan, Ylocos del Norte u. del Sue, Cagayan od. Neu-Segovia, Zambales, Fort Neu-Ecija, Tayabas, Camerines, Batangas, Laguna u. endlich die eigne Provinzen bildenden Inseln: Leyte, Zebu, Samar, Calamianes, Negros, Islas Batanes; 2) Hauptstadt aller Philippinischen Inseln, am Passig; Festungswerke, mehre Paläste, Kathedrale, geistliche Collegien u. Hospitäler, Kanonengießerei u. Arsenal in der Citadelle, den ganzen Handel der Philippinen, Manufacturen in Nanking, Teppichen, Piñatuch (eine Art Musselin aus Ananasfasern), Metallwaaren (von Gold u. Silber), Cigarren etc. M. ist Sitz des spanischen Generalcapitäns, eines Erzbischofs, eines hohen Raths u. anderer Behörden. Die Umgegend ist durch Natur u. Kunst reizend, aber oft von Erdbeben (namentlich 16.–19. Sept. 1852 sehr bedeutend) heimgesucht; Einw. in der eigentlichen Stadt nur 5000, dagegen in den 8 Vorstädten 145,000 Chinesen, Sanglayen, Mestizen, Spanier (nur 4000). Hafenstadt ist Cavita mit Arsenal, 6000 Ew.; 3) so v.w. Melilla.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 831.
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