Rheinfels

[108] Rheinfels, vormals starke Festung auf einem Felsen unterhalb St. Goar, im Kreise St. Goar des Regierungsbezirks Coblenz der preußischen Rheinprovinz, wurde 1245 an der Stelle des Klosters Mattenburg gebaut, war lange zwischen Hessen-Kassel u. Hessen-Darmstadt streitig, wurde 1692 von dem Marschall Tallard vergebens belagert, 1794 von der kurhessischen Besatzung den Franzosen ohne Schwertstreich übergeben u. 2. Nov. 1794 von den Franzosen zerstört, s. Französischer Revolutionskrieg S. 640. Über die beiden Nebenlinien des Hauses Hessen-Kassel, welche hier, die ältere von 1577–1583, die jüngere von 1627–1755, ihren Sitz hatten, welche letztere sich wieder in die Seitenlinien Hessen-Rheinfels-Rothenburg u. Hessen-Rheinfels-Wanfried theilte, s.u. Hessen-Kassel (Gesch.) II. 1651 hier Religionsgespräch zwischen Haberkorn u. dem Kapuziner Valerianus Magnus auf Befehl des Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels, in dessen Folge der Landgraf katholisch wurde, Magnus aber die Evangelische Confession annahm. Das Schloß ist seit 1843 Eigenthum des Prinzen (jetzigen Königs Wilhelm I.) von Preußen, welcher es durch Schnitzler wiederherstellen ließ. Vgl. Grebel, Das Schloß u. die Festung R., St. Goar 1844.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 108.
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