Meinhardt, Familie

[666] Meinhardt. Das Jahr 1736 wird als das Gründungsjahr der Th. Meinhardtschen Buchhandlung in Arnstadt angegeben. Sie ist hervorgegangen aus der Buchdruckerei von E. Mirus, deren Vorgängerin, die Trommsdorffsche Hofbuchdruckerei und Buchhandlung schon Anfangs des 18. Jahrhunderts in Arnstadt vorkommt. Die Firma befand sich zu Ausgang des genannten Jahrhunderts im Besitze von E. Langbein, welcher zur Jubilatemesse 1797 mit dem Buchhandel in Verkehr trat. Als teilhaber trat bald danach Gottlieb Klüger ein, von wo ab das Geschäft bis zum Ausscheiden Langbeins, im Jahre 1805, Langbein & Klüger firmierte. Die Gebrüder Klüger, nämlich Gottlieb und Johann Gottlieb Klüger verkauften 1819 die Handlung an Philipp Hildebrandt, aus dessen betriebsamen Verlagsgeschäft noch die älteren Verlagsartikel stammen. Es handelt sich in der Hauptsache um Volksschriften aller Art, darunter auch eine Reihe von »Romanen und Schauspielen« wie sie der damalige Zeitgeschmack verlangte. Als Hildebrandt 1827 starb, kaufte das Geschäft Gustav Kluge, der es 1837 an Ferdinand Meinhardt abtrat. Dieser, welcher 1849 ein neues Verlagsgeschäft unter der Firma Verlagscontoir gründete, übergab damals gleichzeitig die alte Firma seinem Bruder Theodor Meinhardt. Politischer Verhältnisse halber mußte letzterer die Handlung als neue Gründung vertreten. Nach seinem 1860 erfolgten Tode übernahm sie aber sein Bruder wieder, dem in der Geschäftsleitung dessen Sohn Hermann Meinhardt folgte. Seit 1893 befindet sich die alte Firma im Besitze von Max Schumann.

Quellen: Eigene Mitteilungen; vergl. auch Russels Gesamtverlagskatalog.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Berlin/Eberswalde 1907, S. 666.
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