Aufseß

[941] Aufseß (Aufseeß, Ober- u. Unter-A.), 1) Dorf im Landgericht Hollfeld des baierischen Kreises Oberfranken, am gleichnamigen Flusse (Nebenfluß der Wiesent), mit Schloß, Synagoge; 760 Ew. (darunter über 100 Juden); Stammort derer v. Aufseß. Diese, ein altes, urkundlich seit dem 12. Jahrh. vorkommendes, ursprünglich reichsfreies, seit Ende des 13. Jahrh. zur reichsunmittelbaren Ritterschaft Frankens gehörendes Geschlecht, welches von der Krone Böhmen das Erbschenkenamt des Bisthums Bamberg zu Lehn trug u. 1714 in den Reichsfreiherrnstand erhoben wurde, besitzt neben anderem Grundbesitz noch das alte Stammschloß A. Besonders bekannt sind: 1) Friedrichv. A., war 1521–31 Bischof von Bamberg, legte dann die Regierung nieder u. st. 1540; 2) Jobst Bernard, geb. 1671, war geheimer Rath u. Präsident des Receptorats der Universität zu Würzburg u. stiftete ein Knabenerziehungshaus daselbst; er st. 1738; 3) Freiherr Hans v. A., geb. 1808, königl. baierischer Kämmerer, Gründer u. erster Vorsteher des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg (s.d.): Er schr.: Geschichte des Hauses A., 1838; Geschichte des Stammschlosses A., im Archiv des Histor. Vereins von Oberfranken, 1854.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 941.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika