Forum [2]

[437] Forum (a. Geogr.), Name vieler Flecken u.[437] römische Niederlassung (vgl. Forum 4) u. 5); die wichtigsten sind: F. Appii, Ortschaft in Latium in den Pontinischen Sümpfen an der Via Appia, von Appius Claudius bei Anlegung der Via Appia gegründet; wegen des schlechten Trinkwassers u. namentlich wegen des ausschweifenden Lebens der Matrosen daselbst berüchtigt; jetzt Ruinen bei S. Donato; F. Aurelii, Ortschaft an der Via Aurelia in Etrurien; jetzt Montalto od. das Dorf Castellacio; F. Bibalorum, Ortschaft im Gebiet der Bibaler, in Galläcia (Spanien); in der Nähe des heutigen Viana di Bollo; F. Calvisii, Stadt der Cenomanen in Cisalpinischen Gallien; jetzt Calvisiano; F. Cassii, Ort in Etrurien, wahrscheinlich auf dem jetzigen Monte Soriano bei Viterbo; F. Claudi i, Stadt der Ceutrones im Narbonensischen Gallien, wohl jetzt Centron; F. Clodii, Hafenplatz auf der etrurischen Küste; jetzt Orivolo; F. Cornelii, Ortschaft im Cispadanischen Gallien, am Vatrenus, vom Dictator Sulla erbaut; die Citadelle hieß schon zur Zeit der Longobarden Imolo, daher jetzt die Stadt Imola; F. Decii, Ortschaft im Gebiet der Sabiner; jetzt das Dorf Santa Croce bei Civita Reale; F. Diu guntorum (F. Juguntorum), Stadt der Insubrer im Cisalpinischen Gallien; jetzt Bertonico, nach Andern Crema; F. Domitii, Ortschaft im Narbonensischen Gallien; jetzt nach Einigen Bonzique, nach Andern Frontignan; F. Flaminii, Ort in Umbrien; entstand aus dem Ort, aus dem Flaminius die Leitung zur Anlage seiner Straße führte; jetzt Dorf la Vescia; F. Fulvii, Stadt in Ligurien; jetzt Valenza im Mailand; F. Gallorum, 1) Stadt der Vascones od. Ilergeten im Tarraconensischen Spanien, jetzt Gurrea; 2) Ortschaft im Cispadanischen Gallien, wo Antonius den Consul Pansa schlug, aber darauf von Hirtius besiegt wurde: jetzt Castel Franco; F. Gigurrorum, Städt der Asturer im Tarraconensischen Spanien, jetzt Cigarrosa, nach Andern S. Estevan de Val de Orres; F. Hadriani, Ortschaft der Bataver, bei dem jetzigen Orte Voorburg in Holland, u. zwar auf der Stelle, wo das Landgut Arentsborg bei dem Haag liegt, wo viele Alterthümer aufgefunden worden sind: vgl. Westreenen de Tielland, Recherches sur l'ancien F. H. et ses vestiges, Amst. 1827; F. Julii, 1) (F. Julium), Stadt der Oxybier im Narbonensischen Gallien, am Argenteus, römische Colonie, 54 v. Chr. von Julius Cäsar angelegt, mit Hafen u. Station eines Theils der römischen Flotte; Geburtsort des Julius Agricola; jetzt Frejus, s.d.; 2) römische Colonie u. befestigte Handelsstadt im Lande der Carner, nordwestlich von Aquileja, begann bes. unter der Longobardischen Herrschaft zu blühen, wo sie Residenz eines Herzogs u. Bischofssitz war; jetzt Cividale od. Gugliano, der Name F. J. hat sich in dem des Landstrichs Friaul erhalten; vgl. Palladius, Res Forojulienses, Udine 1659; F. Julium, so v.w. Iliturgis; F. Licinii, Stadt der Orobier im Transpadanischen Gallien; jetzt Berlasina od. Incino; F. Ligneum, Ortschaft im Aquitanischen Gallien, jetzt Urdos od. Lescun; F. Limicorum, Stadt der Limici im Tarraconensischen Spanien, unweit des jetzigen Ginzo; F. Livii, Stadt der Senones im Cispadanischen Gallien, jetzt Forli, s.d.; F. Narbasorum, Ortschaft der Narbasi im Innern des Narbonensischen Spanien; F. Neronis, Stadt der Memini im Narbonensischen Gallien; jetzt Carventoracte, nach Andern Forcalquier; F. Novum, 1) Ortschaft im Cispadanischen Gallien; jetzt Fornovo: 2) Stadt der Hirpiner in Samnium, beim jetzigen Monte Chiaro; F. Popilii, 1) (F. Pompilii), Stadt im Cispadanischen Gallien, jetzt Forlimpopoli, s.d.; 2) Stadt in Lucanien, jetzt Polla; F. Segusianorum, Stadt im Lugdunensischen Gallien, am Liger; jetzt Feurs; F. Sem pronii, Ortschaft in Umbrien, nach Einigen Municipium; jetzt Fossombrone; F. Tiberii, Ort der Helvetier im Belgischen Gallien, am Rhein; jetzt Kaiserstuhl od. Zurzach; F. Trajani (F. Ulpium), Stadt im Innern Sardiniens, jetzt Fordingianu; Truentinorum, Municipium im Cispadanischen Gallien, nicht weit von dem F. Popilii, zwischen Forlimpopoli u. Cesena; jetzt Bertinoro: F. Vovonii, Ort im Narbonensischen Gallien, jetzt Vidauban

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 437-438.
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