Gmelin

[425] Gmelin, 1) Johann Georg, geb. 1709 in Tübingen; ging 1727 nach Petersburg, wurde dort 1731 Professor der Chemie u. Naturgeschichte, reiste 1733 nach Sibirien u. kehrte 1743 nach Petersburg, 1747 aber in sein Vaterland zurück;[425] wurde 1749 Professor der Botanik u. Chemie in Tübingen u. st. dort 1755; er schr. u.a.: Reisen durch Sibirien, Gött. 1751–52, 4 Bde.; Flora sibirica, Petersb. 1749–70, 4 Bde. (die beiden letzten Bände von G. 5) herausgegeben). 2) Phil. Friedrich, Bruder des Vorigen, geb. 1721 in Tübingen; wurde daselbst 1750 Professor der Medicin, 1755 Professor der Botanik u. Chemie u. st. 1768; er schr.: Otia botanica, Tüb. 1768. 3) Johann Friedrich, Sohn des Vorigen, geb. 1746 in Tübingen, wurde 1771 Professor der Naturgeschichte u. Botanik daselbst u. 1778 Professor der Medicin in Göttingen, wo er 1804 starb; er schr.: Onomatologia botanica completa, Frkf. 1771–78, 10 Thle.; Allgemeine Geschichte der mineralischen Gifte, ebd. 1777 (beide vereint Erfurt 1806); Allgemeine Geschichte der Pflanzengifte, Lpz. 1777, n.A. Nürnb. 1803; Grundriß der allgemeinen Chemie, Gött. 1789, 2 Thle; Grundriß der Mineralogie, ebd. 1790; Grundriß der Pharmacie, ebd. 1792; Apparatus medicaminum, ebd. 1795–96, 2 Bde.; Geschichte der Chemie, ebd. 1797–99, 3 Bde.; auch gab er die 13. Aufl. von Linnés Systema naturae heraus. 4) Christian Gottlieb, Bruder des Vor., geb. 1747 in Tübingen, war Professor der Rechte daselbst u. st. 1818; er schr.: Die Ordnung der Gläubiger bei dem Gantprocesse, Ulm 1774, 4. Aufl. 1793. 5) Sam. Gottlieb, Neffe von G. 1), geb. 1744 in Tübingen, wurde Professor der Botanik in Petersburg, bereiste mit Pallas, Güldenstedt u. Lapochin von 1769–74 Rußland u. st. 1774, auf der Rückreise von den Khaitaken gefangen, in Achmetkent: er gab heraus: Historia fucorum. Petersb. 1768; Reisen durch Rußland, ebd. 1768–84, 4 Bde. (der letzte Theil ist von Pallas). 6) Christian v. G., geb. 1750 in Tübingen, war Professor der Rechte in Erlangen, 1781 in Tübingen u. st. 1823 daselbst; er schr.: Die Lehre vom materiellen Concurs der Gläubiger, Erl. 1775; Kritisches Archiv der neuesten juridischen Literatur u. Rechtspflege (mit Danz u. Tafinger), Tüb. 1801–4; veranstaltete eine neue Auflage von Hofackers Principia juris civilis romano-germanici, ebd. 1794–1802. 7) Eberhard, Bruder des Vorigen, geb. 1753 in Tübingen, war Arzt u. Physikus in Heilbronn u. einer der ersten Anhänger des Thierischen Magnetismus in Deutschland; er st. 1809 u. schr.: Über thierischen Magnetismus, Tüb. 1787, 2 Stücke; Neue Untersuchungen über den thierischen Magnetismus, ebd. 1789; Materialien für die Anthropologie, ebd. 1792, 1793, 2 Stücke. 8) Leopold, geb. 1788 in Göttingen, wurde 1817 Professor der Medicin u. Chemie u. badenscher Geheimer Hofrath in Heidelberg, nahm 1851 seine Entlassung u. st. 13. April 1853; er schr.: Handbuch der theoretischen Chemie, Frankf. a.M. 1817–19, 3 Thle., 5. Aufl. Heidelb. 1853, 5 Bde. (wird fortgesetzt von Schloßberger, List u. Liebig); Lehrbuch der Chemie, Heidelberg 1844; mit Tiedemann: Versuche über die Wege, auf welcher Substanzen aus dem Magen u. Darmkanale ins Blut gelangen, über die Verrichtung der Milz u. die geheimen Harnwege, Heidelb. 1820; u. Die Verdauung, 2. Ausg. ebd. 1831, 2 Bde. 9) Ferdinand Gottlieb von G., Neffe von G. 5), geb. 1782 in Tübingen, war seit 1805 Professor der Naturgeschichte u. Medicin in Tübingen u. st. den 21. Dec. 1848 daselbst; er schr.: Allgemeine Pathologie des menschlichen Körpers, Stuttg. 1813, 2 Aufl. 1821; Allgemeine Therapie u. Krankheiten des Menschen, Tübing. 1830; Kritik der Principien der Homöopathie, ebd. 1835. 10) Christian Gottlob, Bruder des Vorigen, geb. 1792 in Tübingen, seit 1817 Professor der Chemie u. Pharmacie daselbst; er schr.: Versuche über die Wirkungen des Baryts, Strontians, Osmiums, Platins etc., Tüb. 1824; Einleitung in die Chemie, ebd. 1833–37, 2 Bde. 11) Wilhelm Friedrich, geb. 1745 zu Badenweiler im Breisgau, geschickter Kupferstecher; er st. 1821 in Rom u. ist Erfinder einer Maschine für Kupferstecher. 12) Karl Christian, Bruder des Vor., geb. in Badenweiler, war badischer Hof- u. Medicinalrath in Karlsruhe, Professor u. Director des Botanischen Gartens u. Naturaliencabinets, Mitglied der Sanitätscommission u. Professor der Naturgeschichte u. Botanik; er st. 1837 u. schr.: Flora badensis, alsatica et confinium regionum, Karlsruhe 1805–26, 4 Bde.; Gemeinnützige Naturgeschichte, Manh. 1805–18, 4 Thle., 2. Aufl. ebd. 1838, 28 Lieferungen u.m.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 425-426.
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