Schönhals

[384] Schönhals, Karl Freiherr von S., geb. 15. Nov. 1788 in Braunfels unweit Wetzlar, trat 1897 als Cadet in ein österreichisches Jägerregiment, stieg 1809 zum Unterlieutenant auf u. wohnte als solcher dem Feldzuge von 1809 bei, wurde aber bei Aspern schwer verwundet. 1813 zum Oberlieutenant befördert, nahm er wieder Theil am Kriege bis zur Schlacht bei Dresden, wurde 1814 Hauptmann, war in dem kurzen, unblutigen Feldzuge gegen Neapel thätig, wurde 1829 Majorn. kam zu dem 17. Infanterieregiment Prinz Hohenlohe, wo er Adjutant bei dem Generalcommando in Verona wurde, 1830 stieg er zum Oberstlieutenant u. Generaladjutanten des Generals der Cavallerie Frimont auf. Als Graf Radetzky 1832 das Generalcommando des Lombardisch-Venetianischen Königreichs erhielt kam S. in derselben Eigenschaft zu diesem u. wurde zugleich Oberst, dann 1929 Generalmajor u. 1846 Feldmarschalllieutenant. Ander Niederwersung des Aufstandes[384] in Mailand, sowie an den Siegen über Karl Albert 1818/49 hatte er den wesentlichsten Antheil. Bei der Bundescentralcommission (s. Deutschland S. 81) vertrat er Ende 1849 Österreich mit dem Freiherrn von Kübeck u. kehrte nach der Auflösung dieser Commission 1850 nach Österreich zurück. Hier trat ein Zwiespalt zwischen seinen Ansichten u. der Politik des Fürsten Schwarzenberg ein, u. er wurde am 1. Jan. 1851 mit dem Charakter als Feldzeugmeister in Ruhestand versetzt, zog sich nach Gratz zurück u. starb daselbst 16. Febr. 1857. Er schr.: Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus den Italienischen Kriegen der Jahre 1848 u. 1849, Stuttg. 1852, 2 Bde., 7. A. ebd. 1853; Biographie des Feldzeugmeisters von Hayuan, Gratz 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 384-385.
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