Schöpf

[389] Schöpf, 1) Johann Adam, geb. 1702 in Straubing, Historienmaler, machte seine Studien in Prag, kam 1742 wieder nach Baiern, wurde Hofmaler des Kurfürsten von Köln u. dessen Truchseß, ging aber sodann nach München u.st. nach 1760 in Pullach bei Dachau. Seine Arbeiten sind werthlos. 2) Joh. Nepomuk, Sohn des Vor., geb. in Prag, wurde 1765 kurbaierischer Kammerdiener u. Hofmaler u. malte im Schloß Fürstenried, in der Kirche zu Fürstenfeldbruck u. einigen anderen Kirchen Decken- u. Altarbilder. Geburts- u. Todesjahr sind unbekannt. Seine Arbeiten haben wenig Werth. 3) Joseph, geb. 1745 zu Telfs im Oberinnthal, Historienmaler, kam 1756 zu Ph. [389] Haller nach Innsbruck in die Lehre u. arbeitete 1762 in Salzburg, Passau u. Wien bei gewöhnlichen Malern; von 1768–75 arbeitete er bei Mart. Knoller vielen Kirchen in Tyrol u. in Baiern u. ging 1776 als kaiserlicher Pensionär nach Rom, wo er bis 1753 blieb. In diesem Jahre malte er die Benedictinerabtei Asbach in Baiern u. erwarb sich damit einen weit verbreiteten Ruhm. Nach der Zeit malte er u. zwar in Fresco, vornehmlich in Tyrol (Brunneck, Kalten, Innsbruck, Brisen im Brixenthal, St. Johann, Reit, Stams etc.), auch lieferte er eine große Anzahl Altargemälde in die Tyroler Kirchen. 1820 verlor er durch den Bankerott eines Freundes sein halbes Vermögen, verzog darüber in Schwermuth u.st. 1822 in Innsbruck. 4) Joh. David, geb. 1752 in Wunstetel. begleitete 1777 als Feldarzt die Ausbachischen Hülfstruppen nach Amerika, wurde 1785 Hof- u. Militärarzt in Baireuth, 1789 Leibarzt des Markgrafen, 1735 Präsident des Medicinalcollegiums in Ansbach, 1797 in Baireuth u. zugleich königlich preußischer Geheimer Rath u.st. 1800; er schr.: Beiträge zur mineralogischen Kenntniß des östlichen Theils von Nordamerika u. seinen Gebirgen, Erl. 1787; Reise durch die nordamerikanischen Staaten nach Ostflorida u. den Bahamainseln, ebd. 1588, 2 Thle; Materia medica americana, ebd. 1787; Hist. testudinum, ebd. 1792–1801, 6 Hefte, deutsch ebd. 1792–1801, 6 Hefte u.a.m. 5) Peter, geb. 1804 in München, Bildhauer, ging 1832 nach Rom, wo er 1836–37 an den Marmorreliefs von Martin Wagner für die Walhalla mitarbeitete. Vielfach für den König Ludwig beschäftigt (Glyptothek: Vulkan, Ruhmeshalle: Büsten; Walhalla: Walkyrien; desgl. mit Jean Pauls Colossalbüste für Wunsiedel) war er 1838–41 in München, ging dann nach Rom zurück, wo er u.a. das Denkmal Conradius nach Thorwaldsens Entwurf im Auftrag des Königs Max von Baiern für die Kirche del Carmine in Neapel ausführte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 389-390.
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