Stern [3]

[788] Stern, 1) Abraham, geb. 1769 in der polnischen Stadt Hrubieszow von jüdischen Eltern, lernte erst als Uhrmacher u. widmete sich dann in Warschau ganz der Mechanik. Er erfand für die Feldmeßkunst zum Ersatz des Meßtisches den beweglichen Triangel mit zwei Visirmaßen u. später (1821) den topographischen Wagen, eine Maschine, womit der Plan einer Gegend, welche man damit umfährt, verkleinert auf Papier gezeichnet wird; für die Landwirthschaft lieferte er Modelle zu Dresch- u. Getreidereinigungsmaschinen, sowie zu einer Schneidemühle; sodann erfand er mehre Rechenmaschinen u. zwar eine für die vier Species, eine zum Ausziehen der Wurzeln mit Brüchen u. eine dritte zusammengesetzte, welche beide Leistungen vereinigt. 2) Adolf, geb. 1835 in Leipzig, studirte Völkerkunde, Literatur- u. Kunstgeschichte, lebte 1853 bis 1859 nach einander in Leipzig, Riesa, Weimar, Chemnitz u. Zittau, wurde 1859 Lehrer der Geschichte u. Deutschen Literatur an der Krauseschen Erziehungsanstalt in Dresden, ging aber im Sommer 1862 zu erneuerten historischen u. Sprachstudien nach Jena. Er schr. u.a.: Poetische Erzählungen, Lpz. 1855; Frauenbilder (erzählende Dichtungen), ebd. 1856, 2. Aufl. 1857; Jerusalem (episches Gedicht), ebd. 1858; Die Puritanerin (Schauspiel); Vier Titularkönige im achtzehnten Jahrhundert (historische Studien), Dresd. 1860; Brouwer u. Rubens (Komödie), Lpz. 1861; Bis zum Abgrund (Roman), ebd. 1861; u. gab heraus: Pantheon deutscher Dichter, ebd. 1856, 3. Aufl., u. mit Oppermann: Das Leben der Maler nach Vasari u. neueren Kunstschriftstellern, ebd. 1862.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 788.
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