Kriegswesen

[533] Kriegswesen.


1. Kampfweise der alten Germanen. Die Hauptmasse der altgermanischen Heere bildete das Fussvolk, das der Mehrzahl nach aus Schwerbewaffneten bestand. Ihre altnationale Schlachtordnung war der Keil (bei den Helenen die Phalanx, bei den Römern die Legion). Sie eignete sich mehr für den Angrif als für die Verteidigung und wendet alle Kraft auf den einen ersten Stoss der oft schnell und glücklich entschied, oft aber verhängnisvoll wurde, wenn der Feind ihm widerstand. Die keilförmige Schlachtordnung soll nach einer alten Sage von Odin selbst eingegeben worden sein; in Wahrheit[533] ist sie eine uralte Mitgabe aus der arischen Heimat aller Indogermanen. Das Gesetzbuch Manus, das, wie man annimmt, im 8. Jahrhundert v. Chr. abgeschlossen worden, befiehlt durch göttliche Fügung den Königen Indiens, die Krieger in einem Keile mit der Spitze voraus »in Gestalt eines Eberkopfes« vorrücken zu lassen. Mit der Sache selbst behielten die Bewohner der deutschen Lande auch deren Bezeichnung bei. Svinfylking heisst der Eberkopf in den altnordischen Gedichten, Schweinskopf nennen ihn noch die deutschen Landsknechte und die Schweizer bei Sempach (1386). In Keilform, den Bannerträger Ingo an der Spitze, kämpfte König Odos Frankenschar bei Mons Panchei (892), und noch bei Hastings, also gegen Ende des 11. Jahrhunderts, griffen die Angelsachsen im Keile an. Innerhalb des Keils waren die Krieger nach Familien und Geschlechtsgenossenschaften geordnet, nach »Schlachten«, welche Sitte sich bei einzelnen Stämmen bis ins 16. Jahrhundert hinein forterhalten hat; ursprünglich war sie allen Stämmen gemein. Die Geschlechter wurden von ihren Familienhäuptern geführt und bildeten im Vereine die Hundertschaften, die wieder nach Gauen geordnet waren. Anfänglich bildete die gesamte Mannschaft nur einen Keil, vorn 2 Mann, in der zweiten Reihe 4, in der dritten 8 und so fort, bis sich zuletzt die Bogenschützen und Schleuderer anschlossen. Die Angriffe geschahen unter Absingung von Liedern, die summend begonnen, von Strophe zu Strophe verstärkt, den Feind in Mark und Bein erschüttert haben sollen, umsomehr da die vorgehaltenen Schilde dem Tone eine noch dumpfere Färbung gaben. Der erste Stoss (Schock) wurde nötigenfalls wiederholt, auch unter den ungünstigsten Aussichten; Schonung der eigenen Kraft war den Germanen unbekannt. Verwandte Stämme sah man oft mit kaltem Mute dem Schicksal zum Opfer werden; das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Nation war noch wenig entwickelt; das Schwert diente der Person, der Familie, dem Stamm. Ein ausgiebiger Oberbefehl über sämtliche Truppen war darum schwer zu erreichen; wenn der wuchtige Anprall und die Kampfwut des einzelnen nicht bald den Sieg errang, entstand leicht grosse Verwirrung im Heere, und eine schreckliche Niederlage war die Folge. Von den Römern lernten sie sodann, ihr Heer in mehrere Haufen einzuteilen, d.h. Reserven zu bilden, die erst im Notfall die Erstangreifenden unterstützten oder auch nach anderen Seiten selbständig vorgingen.

Begonnen wurde das Gefecht von den Bognern nnd Schleuderern; dann traten die Gerschützen auf, und zuletzt kam der Keil, der zuerst mit langen Spiessen oder auch mit geworfenen Kurzwaffen den Einbruch versuchte, worauf dann das Handgemenge mit Streitaxt, Hammer und Frame folgte. Beim Angriffe mit den langen Spiessen starrten durchschnittlich 5–7 Pikenspitzen auf jeden Mann der Front in den Feind hinein, und für die Spitze des Keils stellte sich das Verhältnis noch weit günstiger. Beim Gefechte mit den für den Nahwurf bestimmten Waffen sprang der Kämpfer dem Ango, der Frame, dem Hammer nach, sodass er fast gleichzeitig mit der geschleuderten Waffe bei dem Getroffenen ankam. War dessen Schild nicht zertrümmert, so suchte man ihn mittelst der stecken gebliebenen Waffe zu fassen und niederzureissen.

Wie der Keil schwerbeweglich und etwas ungelenk in jeder Beziehung war, so erschwerte er auch nach der erlittenen Niederlage die schnelle geordnete Flucht sehr oder machte sie geradezu zur Unmöglichkeit: daher die grossen Verluste an [534] Mannschaft. Flucht galt als Schande. Die Keile lösten sich zur passiven Verteidigung in Schildburgen auf (Skialdsborg), in phalangitische Vierecke von einigen hundert Mann Stärke. Diese standen so dicht, dass getötete Krieger in ihrer Mitte nicht fallen konnten. Die Masse zog sich langsam nach der Wagenburg zurück, die möglichst nah hinter der Schlachtordnung aufgefahren wurde, sowohl zur Rückendeckung, als zur Verhinderung der Flucht. Sie waren aus den Wagen des Trosses hergestellt und bildeten – Rad dicht an Rad – meist mehrere konzentrische Kreise, welche als Wälle dienten und namentlich gegen die feindliche Reiterei treffliche Dienste leisteten. Auf den Wagen standen die Frauen und Kinder der Krieger und ermangelten nicht, durch lauten Zuruf ihre Gatten und Väter zum Kampfe anzuspornen. Sie nahmen öfter Anteil am Gefechte selbst und übten nebenbei das Amt des Wundarztes. Nach Cäsars Berichten sollen die Wagen oft während des Kampfes nach Bedürfnis anders aufgestellt worden sein.

Verhängnisvoller als die geschlossenen Massen waren für den Feind oft die zerstreuten Gefechte, aus der Elite des Fussvolkes, den behendesten und beherztesten Jünglingen gebildet. Sie unterstüzten namentlich die Reiterei, hatten auch etwa das Gefecht einzuleiten. Auf durchschnittenem Gelände, wo grössere Massen nicht operieren konnten, waren die zerstreuten Gefechte in ihrem rechten Elemente und daher mit Recht von den Römern gefürchtet und gemieden. Armins Schar im Teutoburger Walde bestand hauptsächlich aus diesem leichten Fussvolk; ihm ist also der glänzendste Sieg zu verdanken, den die Annalen unserer Altväter zu verzeichnen haben. In der Folgezeit wurden, zunächst bei den Franken, die Liten und Hörigen, welche ihre Herren begleiteten, mit Bogen und Pfeil oder mit Wurfspiessen bewaffnet und so als leichtes Fussvolk verwendet.

Die Verwendung der Reiterei in den Schlachten der alten Deutschen war bei den einzelnen Stämmen sehr verschieden; am häufigsten trat sie bei den Grenzstämmen auf. Nicht minder hing der Gebrauch des Pferdes auch von der Beschaffenheit des Bodens ab, den die betreffenden Stämme bewohnten. Während z.B. die in Hennegau und Namur wohnenden Nervier fast ganz ohne Reiterei waren, konnten die in den Niederungen und am Rhein angesessenen Bataver, Usipeter und Tenchterer, sowie die Sigamber und Friesen grosse Scharen davon aufstellen. Die Reiter fochten in geschlossenen Massen zu Pferd oder auch zu Fuss, und die Pferde waren in letzterem Falle gewöhnt, auf dem Flecke stehen zu bleiben, bis ihre Herren zurückkehrten. Sie schwammen auch samt der Last vortrefflich über breite und tiefe Flüsse, was der germanischen Reiterei einen Weltruf gab, sodass Cäsar sich eine Schar derselben als Leibwache zulegte.

Für den Kampf ausserhalb der geschlossenen Schlachtreihe war jedem Reiter ein behender und kräftiger Fussknecht beigegeben, der frei ausgewählt mit demselben eine taktische Einheit bildete und namentlich das Pferd des Gegners ins Auge fasste. Reiterei und Fussvolk kämpften überhaupt im engsten Vereine. Bei schneller Bewegung griffen die Jünglinge in die Mähnen der Rosse ihrer Mitkämpfer und sprangen ihnen zur Seite mit. Diese Art des Reiterkampfes erregte die grösste Bewunderung der Römer. Nach Art der Reiterei noch lebender wilder Naturvölker griffen auch die germanischen Reiter mit grosser Schnelligkeit an und wichen in ihren Hinterhalt zurück, um bald aufs neue hervorzubrechen, oder sie umkreisten auch[535] den Feind in rasendem Ritt und schleuderten dabei ihre Wurfwaffen nach demselben. Bemerkenswert aber ist, dass nicht die reitenden Stämme oder Völker dauernde Germanenreiche schufen, sondern vielmehr die zu Fusse kämpfenden, namentlich die Langobarden, die Franken und die Sachsen.

Artillerie und technische Truppen hatten die Germanen nicht, da jeder freie Mann das Handwerk verschmähte. Dagegen scheint der Sicherheitsdienst der Deutschenbesser gewesen zu sein als der der Römer. Ihre Späher – schon der genauen Ortskenntnis wegen im Vorteil – wurden oft den römischen Heeren verhängnisvoll. Über die Verpflegungsverhältnisse der Truppen weiss man wenig Zuverlässiges. Wahrscheinlich dienten die Wagen der Wagenburg teilweise zur Nachfuhr von Lebensmitteln und zwar je für die einzelnen Familien oder Geschlechter, in die sich nach der Schlacht die Masse ohne Zweifel wieder auflöste. Der römische Einfluss machte sich aber auch in dieser Hinsicht immer mehr geltend, namentlich vom 4. Jahrhundert an.

2. Das Mittelalter. Wie reich auch schon das frühere Mittelalter an Fehden und grossartigen kriegerischen Unternehmungen war, für die eigentliche Kriegswissenschaft bietet es verhältnismässig nur eine kleine Ausbeute. Feldherren, die grossartige Neuerungen im Heerwesen durchzuführen oder einen eigentlichen Kriegsplan zu entwerfen und zu verwirklichen wussten, kennt es kaum. Selbst Karl ist mehr Stratege, als hervorragender Taktiker, und bekannt ist, wie nach seinem Tode das Reich nach jeder Hinsicht wieder mehr und mehr zerfiel; wie dem Reiche überhaupt, so fehlte namentlich dem Heer die nötige Einheit, die sich nur für die Zeiten der höchsten Not herstellen liess.

In den Vordergrund tritt zu allererst das fränkische Volk, dessen Heere namentlich den Reiterdienst üppig pflegten. Oft scheinen überhaupt nur Reiter aufgeboten worden zu sein; Nachrichten über König Arnulf's Kriege z.B. lehren, dass zu Ende des 9. Jahrhunderts bei den Ostfranken der Kampf zu Fuss sogar ganz ungewöhnlich geworden war. Der Bruderkrieg zwischen den Enkeln Karl's scheint fast ausschliesslich mit Reitern geführt worden zu sein, und Karl der Kahle prahlte, gegen Ludwig den Deutschen ein Heer zusammenzubringen, dass seine Pferde (bei Köln) den Rhein aussaufen sollen. Die Sachsen und Normannen blieben ihrer deutschen Abstammung treu; sie kämpften noch immer mit Vorliebe zu Fuss und behielten Waffen und Kampfweise (Eberkopf) der Germanen bei, ohne jedoch die jeweiligen Vorteile der Waffentechnik unbeachtet zu lassen.

Am deutlichsten sprechen sich die Quellen über die Art der Verpflegung von Mann und Ross aus. Die Franken zur Karolingerzeit, die Sachsen bis ins 11. Jahrhundert, verpflegten sich im Felde selbst. Der einzelne Mann nahm mit auf den Zug, was er zu seinem Unterhalte brauchte. Dem Transport im eigenen Lande dienten Wagen; galt es einen Alpenübergang, so verwendete man hierfür Saumtiere. Natürlich reichten die Vorräte oft nur für kurze Zeit, und der Mann war genötigt zu stehlen, wo er fand und stand. Heu für die Pferde wurde durchweg auf der Reise selbst beschafft, weswegen man bei der Bestimmung der Marschroute hauptsächlich auf den Futterreichtum oder die Futterarmut einer Landschaft Rücksicht zu nehmen hatte. Heerstrassen waren daher mehr Lasten, als Vergünstigungen für die Anwohner, und oft waren bei der Annäherung der Heere die Dorfschaften und Thäler verlassen, sodass die[536] Krieger statt der gewünschten Erquickung die bitterste Not vorfanden. Wie begreiflich waren solche Zustände der Mannszucht und guten Sitte äusserst hinderlich. Zur Zeit der Kreuzzüge kommt daher der Gedanke auf, sich für die Truppen einen eigenen Lebensmittelmarkt zu sichern in allen grösseren Ortschaften, die durchzogen werden mussten. Der Soldat erhielt seinen Sold, um die dadurch erwachsenden Auslagen bestreiten zu können. Der Train der deutschen Heere tritt daher vom 11. Jahrhundert an wieder mehr zurück und zwar in dem Masse, wie die Ausrüstung des Mannes kostspieliger und schwerer und namentlich das ritterliche Gepäck zahlreicher wird. Das sächsische Heergeräte z.B. enthielt neben Pferd, Harnisch und Schwert auch den Heerpfühl, d.h. Bett, Kissen und Laken, ferner ein Tischtuch, zwei Becken und zwei Handtücher. Endlich gehörten dazu die Zelte. Zum Begleit des Heertrosses zählten schon Schmiede, Handwerker und Marketender. Jede Reise setzte sich zusammen aus ire und hospitari, aus Marsch und Rast. Truppen rasten fast ausnahmslos im Lager. (Als Ausnahme kommt die Einquartierung in Ortschaften – die Gastung – vor.) Das Lagerwesen war ein wichtiger Zweig der damaligen Kriegskunst. Als Lagerort verwendete man womöglich einen ebenen Platz in der Nähe von Wasser und Futterquellen. Dieser wurde mit kreisrundem oder viereckigem Perimeter abgesteckt, und durch Sonderung von Quartieren stellte man gleichsam Strassen und Thore her, die gut bewacht wurden. War das Lager nicht schon von Natur befestigt, so wurden auch in Ausnahmsfällen Wälle und Gräben aufgeworfen. Bei besonderen Anlässen kampierte man wohl unter freiem Himmel, gewöhnlich aber hatte man Zelte und Hütten. Letztere, zu denen das Holz gewöhnlich requiriert wurde, dürften besonders für die Knappen bestimmt gewesen sein. Manlagerte abteilungsweise zusammen nach Kontubernien, die Knappen in der Nähe ihrer Herren. Hier wurden auch die Gepäckstücke der einzelnen zusammengelegt und die Pferde an Pfähle angebunden Jedes Kontubernium hat auch schon sein bestimmtes Losungswort, sein signum castrorum. Bei plötzlichem Überfall durch den Feind und nötig gewordener rascher Flucht wird das Lager in Brand gesteckt. Hierüber, sowie über den Bezug eines neuen Lagers und die Lagerordnung überhaupt entscheidet der Marschall, der übrigens auch in der Schlacht einen Teil des Heeres befehligt. Vom Feind überrascht, verliess man das Lager in aller Unordnung, Mann für Mann auf eigene Faust kämpfend. Auch gegen einen schwachen Feind zog man, vielleicht um ihn zu höhnen, ungeordnet aus. In der Regel aber wurde das Heer gegliedert in mehrere Treffen, und oft stritt man sich um die Ehre, die prima acies oder legio, das primum bellum, den »Vorstreit« zu bilden. Die Stärke der einzelnen Treffen, die übrigens bedeutend geschwankt haben mag, ist nicht zu messen. Die Einheiten hiessen Banner, Turm, Legion. Über die Tiefe der Aufstellung eines Treffens ist man ebensowenig unterrichtet. Eine zufällige Notiz lässt darauf schliessen, dass eine irgend beträchtliche Truppe mindestens 100 Mann Frontbreite hatte.

Mit der Gründung der Städte und Zunahme der befestigten Burgen (siehe Burg) tritt an den Krieger eine neue Aufgabe heran, der Belagerungsdienst, mhd. geliger, besezze. Zuerst versuchte man den Platz durch Überrumpelung zu gewinnen, sei es durch Einschlagen der Thore, durch Herabreissen der Zugbrücken mit schweren Langhaken[537] oder durch Leiterersteigung. Gelang dieses, so waren begreiflicherweise viele Unannehmlichkeiten mit einem Schlage abgethan, denn eine regelrechte Belagerung war oft sehr zeitraubend und verdriesslich, ja verhängnisvoll. Gelang die Überrumpelung nicht, so versuchte man, die Gräben auszufüllen. Dazu verwendete man Erde, Stroh, Holzbündel, Reisig, Gebüsche u.s.w., ja selbst Schlachtvieh, Leichen und sogar Kriegsgefangene. Zum Schutz gegen die Geschosse der Belagerten arbeitete man unter einer »Katze«, dem Schirmdach oder dem hölzernen Blockhaus, das auf Rädern oder Rollen an die Mauer geschoben wurde, um diese zu untergraben. Missglückte auch ein zweiter Sturmversuch, so griff man unverzüglich zu den Maschinen, dem antwerk. (Siehe den Art Belagerung).

Die Heere des späteren Mittelalters bestanden aus:

1. den Lehensleuten mit ihrer pflichtigen Mannschaft,

2. den Hofdienern der Fürsten mit ihren untergebenen (Edelleuten, Rittern, samt Dienerschaft, Boten, u.s.w.),

3. dem Landvolke der dem Kriegsschauplatz zunächst liegenden Gegenden,

4. den Stadtbewohnern, welche den besseren Teil des Fussvolkes, besonders der Schützen lieferten,

5. den Bundesgenossen, die unter eigenen Hauptleuten fochten,

6. den Stadttruppen.

Unter den Hohenstaufen und namentlich in der darauffolgenden kaiserlosen Zeit gelangte zu allererst die Ritterschaft zu ihrer Blüte. Fürsten, Grafen und Herren waren bemüht, ihre berittene Dienstmannschaft möglichst zu vermehren, was oft dadurch geschah, dass Unfreie den Rittergürtel erhielten. Der »Helm« bildete im 14., die »Gleve« im 15. Jahrhundert die kleine taktische Einheit. Zu letzterer gehörte in das erste Glied der Ritter (Glevener), in das zweite der mittelschwer gerüstete Knecht, in das dritte ein Schütze. Nach anderen Angaben sind es auch drei Gewappnete und drei Pferde. Die Gleven bildeten zusammen den »reitenden Zug«, zu dem die Speerknappen und Schützen als »einspännige«, d.h. ohne Gefolge reitende »reisige Knechte« gehörten. Zehn Gleven und eine entsprechende Anzahl Einspänniger standen unter einem Hauptmanne; die gesamte Reiterei befehligte der Marschall, doch ist von einer umsichtigen Oberleitung durch denselben noch immer keine Rede, weswegen die Heerfahrt der gewünschten Beweglichkeit meist entbehrte und selten ein offensiver, stürmischer Reiterangriff gewagt wurde. Auch die Städte stellten oft eine nach der Zahl sehr beträchtliche Reiterei. Die Patrizier und reichen Kaufherrn zogen als »Konstabler« oder »Kunstofler« nur zu Pferde aus, und selbst wohlhabende Zünftler gesellten als »Wolerzugte« sich ihnen bei. Zur Schlacht trennten sich die schweren von den leichten Reitern. Letztere harzelirten, leiteten das Gefecht ein, zogen sich dann zurück und übernahmen die Deckung des Rückzuges oder im Fall des Gelingens die Verfolgung des Feindes. Auch Söldner, welche nur für den einzelnen Zug gemietet waren (die Solidarii, Soldaten, auch Sarjanten genannt) waren anfänglich oft beritten, bis namentlich durch die Schweizer und Ditmarschen in den Schlachten bei Morgarten und Oldenwörden der Kriegskunst eine andere Basis oder vielmehr die alte natürliche wieder gegeben wurde, der Kampf zu Fuss.

Städtische Intelligenz und bäuerliche Naturkraft im Vereine bezwangen das Vorurteil, dass nur der Reitersmann ein Krieger sei, und bald wurden die Ditmarschen und Schweizer die Lehrmeister ihrer[538] deutschen Nachbarn. Das Söldnerwesen nahm mehr und mehr überhand; die Söldner bildeten selbständige Banden, die zur Landplage werden konnten, indem sie unter dem Namen »Böcke« oder »Trabanten« ein Handwerk trieben, das dem italienischen Brigantentum oft ziemlich ähnlich sah. In Süddeutschland hiessen die einheimischen Söldner Landsknechte, die fremden Böcke. Das Fussvolk blieb eingeteilt in Zehnt- und Hundertschaften, die je nach Bedarf zu grösseren oder kleineren taktischen Körpern zusammengefügt wurden. Die Leute mit blanken Waffen bildeten die viereckigen Gewalthaufen, die Schützen deckten als kleinere Haufen die Flanken, griffen an und sekundierten beim Kampfe so gut es ging. In der vordersten Reihe standen die bestgerüsteten Lanzenträger; hinter ihnen waren die Fahnen aufgepflanzt, die den Gegenstand des heissesten Kampfes bildeten. Der Schar voraus gingen die Verwegensten, die »Katzenbalger«, als »verlorene Knechte«, die entweder für grösseren Sold oder um ein Verbrechen zu sühnen, ihr Leben mutwillig aufs Spiel setzten. Die gesamte streitbare Mannschaft wurde gern in drei Haufen geteilt, Vorhut, Gewalthaufen und Nachhut.

Durch die Hussitenkriege gelangte auch die Wagenburg nochmals zu grosser Aufmerksamkeit. Der einzelne Wagen ist mit fünf Pferden bespannt und mit 21 Köpfen bemannt. Fünf Wagen bilden ein Glied und haben einen besonderen Hauptmann. Fünf Glieder bilden einen Bund und fahren hintereinander in einer Zeile. Vier solche Zeilen nebeneinander bilden die Schickung. »Die ganze Schickung (100 Wagen, 2500 Mann) soll haben einen Richter mit vier Schöppen und einen verständigen Prediger; jeglicher Bund soll haben einen richtigen Kaplan, und jedes Glied soll haben ein Gezelt oder Gesperre (Lagerhütte).« Zu den Streitwagen gehörten ebenso viele Speisewagen, in gleicher Weise geordnet und versehen mit: »Bierbräuer, Mulzer, Müller, Bäcker, Mäher, Drescher, Schnitter, allweg genug, um, wenn man auf Schlösser, Städte und Märkte kommt, die Bräupfannen und das Mühlwerk besorgen zu können. Auch soll jeglich Glied besonders haben ein Stein- oder Tarrasbüchsen auf einem halben Wagen mit zwei Pferden und die ganze Schickung von 100 Wagen eine grosse Steinbüchsen mit 16, 18 oder 20 Pferden, um willen rechter ernstlicher Hauptstürme auf Schlösser und Städte.« Die Wagenburgen, von denen auf deutschem Boden im 15. und mehr noch im 16. und 17. Jahrhundert die Rede ist, sind freilich mehr Zeugwagen, anfänglich Sichelwagen, dann Artillerie- und Pionierfahrzeuge oder Waffenwagen mit Hakenbüchsen, Handrohren, auch Handwerks- und Vorratswagen; die Wagenburgen verloren ihren Wert mit der Einführung der Feuerwaffen völlig, namentlich gegen die schweren Geschütze schützten nur starke Wälle, überhaupt eigentliche Befestigungswerke.

Im Dienste der Artillerie (siehe dort) und unter dem Befehle des Zeugmeisters standen auch die technischen Truppen, die Schanzenbauer, welche die Wege zu erstellen und die Lager zu »umschütten und vergraben« hatten, die Zimmerleute, und Kriegsbrücker, die Bergknappen und Steinmetzen.

Als Abzeichen für die Truppen dienten allererst die Kopfbedeckungen oder irgend ein bestimmter Schmuck derselben, Federn, Reiser, Blätter etc. Ausserdem erkennen sich Freunde und Gegner an farbigen Abzeichen auf den Kleidern; sogar gleichförmige und gleichfarbige Uniformen erscheinen vereinzelt schon im 14. Jahrhundert, und oft tragen[539] namentlich die Söldnerheere die Farben ihrer Stadt.

Die Kriegsführung dieser Zeit überhaupt wurde durch zwei Umstände wesentlich bedingt, durch die Unmöglichkeit, die Streitkräfte für eine grössere Unternehmung für längere Zeit beisammen und mobil zu halten, und durch die Massenhaftigkeit und Wichtigkeit der Befestigungen. Man hielt Städte, Landwehren und Burgen bestmöglichst besetzt; der Feind belagerte dieselben und zwar oft erfolglos; Ausfälle und Stürme wechselten miteinander ab, aber zu grossen, kunstgerechten Schlachten kam es selten. Einen höheren, militärisch-politischen Charakter haben im Grunde genommen nur die Burgunderkriege, die dann auch in der Geschichte der Kriegskunst eine Epoche einleiten, der sich kaum eine andere vergleichen lässt; denn mit dem 16. Jahrhunderte bildete sich zum erstenmal ein europäisches Fussvolk.

Es ist daher wohl billig, dass wir an dieser Stelle des schweizerischen Kriegswesens noch ganz besonders gedenken, da es für diese Periode massgebend ist. Von einer gemeineidgenössischen Kriegsordnung kann zwar während der Glanzzeit des kleinen Staatswesens kaum gesprochen werden. Die Mittel zu den Kämpfen aufzubringen, das Material an Menschen, Pferden, Waffen, Kriegsgerät und Ausrüstungsgegenständen zu beschaffen, Befestigungen anzulegen, die ausgehobene Mannschaft angemessen zu organisieren und zu unterhalten, das alles war Sache der einzelnen Orte (jetzt Kantone). War ein Stand bedrängt, so mahnte er seine Mitstände und erhielt meist brüderliche Hilfe. In den Einzelheiten herrscht unter den Milizen der einzelnen Stände manche Verschiedenheit, namentlich trat diese zu Tage zwischen den Städten und Ländern; im allgemeinen aber beruhten die Einrichtungen doch auf denselben Grundlagen. Überall fand die innigste Verschmelzung zwischen den bürgerlichen und militärischen Behörden statt, sodass die bürgerlichen Einrichtungen mit den kriegerischen aufs engste verknüpft sind. Jedes Land und jede Stadt, jede Herrschaft und jedes Amt, ja jede Zunft stellte ihre Mannschaft unter eigenem Zeichen (Banner, Fähnlein), jeder freie Mann ist Soldat; der Dienst im Felde ist ein Ehrendienst, der Entzug der Waffen eine entehrende Schmach für Verbrecher und Meineidige. Die Waffe des Auszügers ist unveräusserliches Eigentum; sie vererbt sich auf die Familie und kann ihr unter keinen Umständen genommen werden. Jede Ortschaft stellt ihr bestimmtes Kontingent an Mannschaft und zwar nach der Zahl ihrer Feuerstätten, je einen oder mehrere, nach der Grösse der Gefahr bemessen. Familien, die keine eigene waffenfähige Leute hatten, warben sich solche in der Nachbarschaft oder liessen sich sonst irgendwie vertreten. Eine Altersgrenze war nicht oder jedenfalls sehr weit gezogen, denn oft kämpften nebeneinander Vater und Sohn. Die Truppen erhielten von den Gemeinden ihr Reisegeld, woraus sie sich selbst zu erhalten hatten. Da dieses aber bei den knappen Geldmitteln sehr klein war, reichte es selten aus, und es verfiel die Mannschaft bald aufs Stehlen und Plündern, was notwendigerweise jede Disziplin erschwerte, wenn nicht ganz verunmöglichte. Daher suchte man den Truppen die Nahrung wenigstens teilweise nachzuführen und teilte in bestimmten Zeitabschnitten jedem das Nötige zu, sodass er es in einem leinenen Sacke selbst nachzutragen hatte. Da nun die Nahrung zum grossen Teil aus Hafergrütze bestand, hiess man den Sack »Habersack«, welche Bezeichnung in der Schweiz heute noch für den Tornister angewendet wird.[540] Die Rosse, welche dem Lebensmitteltransport dienten, hiessen »Hodelrosse«, und ihre Führer nannte man »Hodler« oder Trossknechte. Bei dem Freiheitssinn der Eidgenossen ist es leicht erklärlich, dass in Zeiten ernster Gefahr sich beträchtliche »Freiharste« bildeten, die nicht in dem pflichtigen Kontingente inbegriffen, mit in den Kampf ziehen wollten. Die Regierungen unterstützten auch den militärischen Sinn ihrer Untergebenen mit allen Mitteln; sie setzten namentlich für die Schiessübungen in Friedenszeiten Prämien aus, die vornehmlich in Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen, oft auch in Zeug zu Hosen bestanden. Um die Einführung zweckmässiger Waffen, namentlich Feuerwaffen, zu begünstigen, erhöhten sie auch das Reisegeld für die Büchsenschützen. Im Dornacherzuge z.B. erhielt jeder derselben eine Zulage von 1 Schilling, doch nur diejenigen, die »eigen Gezeug« besassen, während die andern, die ihre Büchsen von der Regierung sich geborgt hatten, nur gewöhnliches Taggeld erhielten. Eine Muskete kostete in Bern um 1589 11 Pfund, ein Handrohr 8 Pfund, was nach jetzigem Geldwerte 88, bez. 60 Franken gleichkommen mag, womit die abscheuliche Waffe teuer genug bezahlt war. Um deren Einführung noch besser begünstigen zu können, zog der Staat (der Ort) die Verwaltung an sich, liess sich von den Gemeinden in Friedenszeiten pro Mann ihres Auszuges für drei Monate Dienst 12 Kronen à 25 Batzen (etwa 42 Francs) einzahlen und übernahm dafür die Ausrichtung der Reisegelder in Kriegszeiten. Auf diese Weise ist der Sold entstanden, daher heisst dieser noch jetzt im Munde des Schweizers »das Prä« (prêt), weil er gewissermassen ein Anleihen bei den Gemeinden war. Der Sold betrug 1586 bei den Bernern für einen Musketier 7 Kronen, für einen andern Schützen 6 Kronen, für einen Spiess 5 Kronen. Die Waffen konnten zum kleinen Teil im eigenen Lande gefertigt werden, denn die inländischen Waffenschmieden waren noch in einem sehr primitiven Zustande.

Über das Verhältnis der Waffen innerhalb des Fussvolkes nach der Zahl macht ein Reisrodel von Zürich (1444) folgende Angaben: die Stadt stellte zum Auszuge 639, die Landschaft 2131 Mann. Die ersteren setzten sich zusammen aus 127 Armbrustschützen, 95 Büchsenschützen, 103 Spiessen und 364 Hellebarten, während die letzteren 331 Armbrüste, 16 Büchsen, 546 Spiesse und 1238 Hellebarten zählten. Ihre grössten Schlachten schlugen die Schweizer also mit ihren alten Schlag- und Stichwaffen. Selbst die mit schweren Geschützen und einer vortrefflichen Reiterei trefflich ausgestatteten Heere Karls des Kühnen bezwangen sie noch mit denselben Waffen; so sollen nach Comines' Angaben in der Schlacht bei Murten unter 30000 Mann eidgenössischerseits 11000 Spiesse, 16000 Kreuzwehren und 3000 Schützen (Armbrust- und Büchsenschützen) zu verstehen sein. Anders wurde das Verhältnis erst im 16. Jahrhundert zur Zeit der Söldnerkriege in mailändischem und französischem Dienst, die neben den vielen Nachteilen für das Land auch einen Vorteil brachten, den nämlich, dass für sämtliche 13 Orte eine einheitliche Kriegsordnung geschaffen wurde, die im Jahre 1629 die pflichtige Armee sämtlicher Bundesglieder mit Einschluss der zugewandten Orte und Unterthanenlande auf 13400 Mann ansetzt, wozu auf je 100 Mann 3 Reiter, im ganzen also 402 Pferde und 16 Geschütze zu nehmen sind. Die Mannschaft zerfällt in Kompagnien von je 200 Mann, von denen 120 mit Musketen, 30 mit Spiess und Harnisch,[541] 30 mit blossen Spiessen und 20 mit Hellebarten bewaffnet sind.

Die Reiterei war, wie oben angedeutet, nicht zahlreich, was unter Erwägung der Verhältnisse leicht begreiflich wird. Auch diese wenigen waren meist freiwillige Patrizier aus den Städten oder Gedungene aus den umliegenden Landschaften (z.B. Genf). Doch lieferten einzelne Orte jeweilen bedeutend mehr, als ihnen geboten war, so vorab die Stadt Bern mit ihrem zahlreichen Adel und ihren grossen Besitzungen im ganzen westlichen Teile der Schweiz. Auf diese Weise kämpfte auch die Reiterei nicht ohne Erfolg.

Aus den oben gemachten Angaben von 1629 geht hervor, dass auch dies Artillerie schwach vertreten war. Zwar wurden Feldstücke kleinen Kalibers schon früh verwendet, und es setzt im 15. Jahrhundert jede Stadt eine eigene Ehre darein, besonders schwere Kanonen als Belagerungsgeschütz zu besitzen; doch bei der Kleinlichkeit der Verhältnisse und Armut des Landes blieb der Schwerpunkt des Heeres durchaus im Fussvolk, und wenn auch die Wälle der belagerten Städte mit grobem Geschütz notdürftig versehen waren, so fehlte es doch an Feldstücken, oder es waren die vorhandenen nicht wirksam genug. Eine grosse Steinbüchse hiess man »Metze«, die langrohrigen Geschütze für eiserne Kugeln hiess man »Schlangen«, sofern sie leichter beweglich und somit auch im Felde zu gebrauchen waren – »Feldschlangen«.

Jede Stadt, Gesellschaft, Zunft, Herrschaft, jedes Amt bildete eine taktische Einheit, eine Rotte, die in »Zileten« (Zeilen) von 6–10 Mann zerfiel. Die Bewaffnung der Rotten war eine einheitliche, höchstens vereinigen sich in kleinen Gemeinwesen Spiesser und Schützen. Grössere Zünfte stellen gewöhnlich je eine Rotte von jeder Waffengattung. Den Ehrenplatz auf dem rechten Flügel nahmen die Rotten der herrschenden Stadt oder des herrschenden Standes ein; auf dem linken Flügel standen die zugewandten Orte, in der Mitte die Ämter und Herrschaften, die Unterthanen. Dem Zuge voran schritten die Spielleute, welche von der Obrigkeit besoldet wurden. Es waren das die »Trummelschlaher« und »Schwägler«, welch letztere die Querpfeife bliesen. Die Musik als Begleit der Heere soll zuerst in der Schweiz aufgekommen, ja die Trommel mit den gespannten Fellen eine schweizerische Erfindung sein. Durch ihren Gebrauch wird wahrscheinlich unvermerkt das Marschieren im Schritt aufgekommen sein, das zwar in dieser Periode noch nicht allgemein geübt wird. Es wird ausdrücklich bemerkt, dass die Musik mehr zur Kurzweil da war, daneben dem Kommando diente, zur Sammlung rief, zu Vorrücken, Rückzug und Schwenkungen u.s.w. Denn was dem Heere der Eidgenossen in bezug auf die Entwickelung der Kriegskunst so hervorragende Bedeutung giebt, das ist die hier zuerst stattfindende rationelle Durchführung der Infanterietaktik; der Schweizer lernte nicht nur den Gebrauch der Waffe, er lernte auch sich als ein Glied einreihen in ein grösseres Ganzes, das nach bestimmten Regeln sich leicht und sicher bewegte. Der schlichte Schweizer war zwar Hirt vom Scheitel bis zur Sohle, aber seine glühende Liebe zu dem kleinen, armen Vaterlande, dem er den einzigen Vorzug, die alte, angestammte Freiheit retten wollte, stempelte ihn in kurzer Zeit zum geborenen Soldaten. Auch darf man nicht glauben, dass einzig diese Bauern die trefflich gerüsteten, an Zahl ihnen weit überlegenen Heere der Könige und Kaiser schlugen, sie waren meist angeführt von gut geschulten Hauptleuten, die ausser Landes gedient und jeweilen in der[542] Zeit der Not in ihr Vaterland zurückkehrten.

Als Feldzeichen der Eidgenossen tritt schon früh das weisse Kreuz auf, das als Feldzeichen der Berner bei Laupen geweiht, bald von allen Bundesgenossen geführt wird. Jede Rotte führte ihre Fahne, die Urner und Unterwaldner besassen grosse Harsthörner, von denen der »Uristier« besondere Berühmtheit erlangt hat. Die Fahnen waren länglich und gespitzt, die Banner waren quadratisch. Das Hauptbanner wurde in der Mitte getragen und von den besten Truppen begleitet. Schlachtordnung und Marschordnung fielen bei den Schweizern grundsätzlich zusammen, was für sorglose feindliche Heere oft verhängnisvoll war. Ungefähr die Hälfte der Krieger, und zwar vornehmlich Hellebardenträger, bildeten den Gewalthaufen, der das Hauptbanner trug und daher oft selbst »das Banner« genannt wurde. Unmittelbar um das Banner her stellten sich die Zileten der vornehmeren Zünfte auf, die Konstabler und Junker, soweit sie nicht zu Pferde fochten. Und bei der ganzen Aufstellung wurde sorgsam darauf geachtet, dass die minder zuverlässigen Rotten der Landgemeinden mit den Rotten der altbewährten Bürgerzünfte versetzt wurden. Die gewöhnliche Tiefe der Aufstellung ist 20 Mann. Ein Teil der Spiesse wird verwendet, die Flanken des Gewalthaufens einzurahmen, und eine Phalanx von 1200 Hellebardieren und 200 Pikenieren kann man sich also derart geordnet denken, dass im Centrum 60 Rotten Hellebardiere und auf jedem der beiden Flügel 5 Rotten Pikeniere stehen. Die Mannschaft »vor dem Banner«, die Vorhut, besteht aus den Schützen, einer grösseren Beigabe von Spiessen und einer kleineren von Hellebarden. Sie eröffnet das Gefecht, worauf der Gewalthaufen zu. geeigneter Zeit und am passenden Orte angreift. Die Nachhut ist die schwächste Heeresabteilung, die zum Schutze des Trosses »hinter dem Banner« aufgestellt ist, wohl auch im Notfall thätlich in den Gang des Gefechtes eingreift. Die Marsch- und Angriffsordnung der drei Haufen war aber immer derart, dass sie nicht direkt hintereinander, sondern dass die Vorhut seitwärts vor dem Gewalthaufen aufgestellt war, um jedesmal den Angriff in der Front mit einem auf die Flanke verbinden zu können. Ebenso stand die Nachhut seitwärts hinter dem Gewalthaufen. Diese Aufstellungsweise bot den grossen Vorteil der leichteren Beweglichkeit sämtlicher Truppen. Waren die Mannschaften mehrerer Ortschaften versammelt, so bildete man wohl auch drei Haupthaufen, deren jeder eine Vorhut und Rotten sämtlicher Waffengattungen hatte, sodass er zu selbständiger Aktion befähigt war. Auf engbegrenztem Operationsfelde gab man den Haufen eine sehr beträchtliche Rottentiefe, ja man übertrieb das Verfahren zu Anfang des 16. Jahrhunderts sogar dahin, dass der gevierte Haufe, der ebensoviel Front wie Tiefe hatte, als normale Stellung galt. Auf der Ebene bildete man das hohle Viereck, das mitunter vorn offen gelassen die Bagage zwischen die Hörner (aus Vor- und Nachhut gebildet) nahm, oder man bildete in defensiver Stellung auch das Kreuz, indem Vor- und Nachhut dicht an die Seiten des Gewalthaufens heranrückten.

Es erübrigt uns noch, der Fortschritte im Belagerungskrieg zu gedenken. Dieselben sind unbedeutend bis um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Besass man auch grosse Geschosse, Steinbüchsen, die im Belagerungsdienst vor Städten und Burgen verwendet wurden, so war man doch nicht imstande, die Kugel so schnell zu bewegen, dass damit Breschen in die Mauern hätten geschossen werden können; man musste[543] sich damit begnügen, schwächere Häuser und Thore zu beschiessen, allfällig auch die Zinnen der Ringmauern abzudecken. Glücklicher arbeitete man immer noch vor der Hand unter der Katze. Wie auf die Befestigung eines Ortes erstaunlich viel Mühe und Sorgfalt verwendet wurde, so wurde der Belagerungskrieg mit ausserordentlichem Aufwand geführt, doch oft mit wenig Glück. Eine tapfere Besatzung trotzte Wochen, ja Monate lang einer zahlreichen Gegnerschaft, falls dieser die Aushungerung nicht gelang. Selbst wenn es gelang, Breschen zu legen, so war der Sturm nicht leicht. Die Mauern brachen entweder auf dem Niveau des Bodens oder höher, füllten aber die Gräben keineswegs aus, sodass es immer noch eine Leiterbesteigung galt, und wenn die Belagerten im Innern eine mit Holz oder erdgefüllten Tonnen bekleidete Erdverschanzung errichteten, so bot dieser Wall dem Geschütz mehr Widerstand als die Mauer selbst. Es fehlt darum gerade beim Belagerungszustand des späteren Mittelalters in Deutschland nicht an den allerseltsamsten Streitmitteln. Sogar die Laterna magica wird angewendet, um durch Geistererscheinungen die abergläubischen Verteidiger von den Mauern zu vertreiben, und oft sucht man die belagerte Stadt anzuzünden, indem man Katzen und Vögel fängt und diese mit brennenden Lunten nach der Stadt zurücksendet. Die bedeutendste Belagerung dieser Zeit ist diejenige des Karlsteins in Böhmen (1422), die merkwürdigste diejenige von Orleans (1428). Die erstere dauerte 5 Monate und wurde aufgegeben, nachdem aus den Schleudermaschinen 1822 Tonnen voll faulender Stoffe u. 13 Brandfässer geworfen, mit den schweren und kleinen Kanonen 10931 Schüsse abgegeben worden. Die letztere, die nach 7 Monaten ebenfalls aufgehoben werden musste, brach Bahn für die neue Belagerungstaktik durch den Gebrauch der Belagerungs- und Ausfallsartillerie, die Konstruktion der Redouten, Laufgräben und Approchen, den Gebrauch der Palissaden und Fussangeln, sowie durch das Erbauen neuer Werke, wenn die ursprünglichen durch Feuer oder im Sturm zerstört worden waren. Es werden auch schon Minen gelegt. Ob aber darunter wirkliche Pulverminen zu verstehen sind, ist ungewiss. Glücklicher waren (1453) die Osmanen vor Konstantinopel, indem ihnen Flotte und Geschütz gute Dienste leisteten. Ein solches soll 300 Center Gewicht gehabt und zu seiner Fortbewegung 700 Mann und 100 Ochsen erfordert haben. Das Gewicht der Steinkugel wird auf 12 Centner angegeben.

Einen wichtigen Fortschritt machte der Belagerungskrieg in Frankreich, indem um die Mitte des 15. Jahrhunderts die Steinkugeln durch gegossene Metallkugeln ersetzt wurden, welche die Wirkung der Geschosse beträchtlich vermehrten. Auch die rationelle Anwendung der Laufgräben als Annäherungsmittel, sowie der Schanzkörbe fallen in diese Zeit. Zu sichern suchte man sich gegen diesen verstärkten Feind durch verstärkte Mauerwerke und Wälle. Die Mauern wurden niedriger, doch stärker gemacht. Einzig die Burgen blieben bei ihrer alten Bauart, bis sie dann im 16. Jahrhundert zum offenen Landsitz werden.

An den Wehrbauten der Städte aber ist der Übergang von der alten zur neuen Befestigungsweise, die Renaissance der Fortifikation deutlich erkennbar. Die Hürden und Holzbauten der Bretèches verschwinden und machen gemauerten Wehrgängen Platz. Die alten Spitztürme verlieren das Dach und erhalten eine Plattform, die mit 1–2 Büchsen versehen wird, deren bohrender Schuss zwar von geringer Wirkung ist, der aber durch seinen[544] Rückstoss das schwache Mauerwerk bedenklich erschüttert. Auf den Rondengängen der Kurtinen, welche höchstens 2 Fuss Breite hatten, war für das Geschütz kein Platz. Man machte daher innen eine Erdanschüttung bis zur Höhe des Rondenganges und versah diese mit Batterien. Aber auch so war der Schuss zu bohrend. Daher verfiel man auf den Gedanken, den alten Zwinger derart auszugestalten, dass man vor der Aussenmauer einen tiefen Graben anlegte, als dessen Escarpe nunmehr die Zwingermauer erschien. Den Zwinger selbst aber bildete man durch Ausfüllung mit Erde zum Niederwalle um. Von diesem ging nun die Geschützesverteidigung aus, und hinter ihm erhob sich die Hauptmauer, welche mit ihren Türmen und ihren alten Einrichtungen für perpendikulare Defensive, nach wie vor für die Verteidigung mit den Handwaffen bestimmt blieb. Immerhin blieben die hohen Mauern und Türme unverändert bestehen und boten auch dem fernstehenden Feinde einen Zielpunkt, der selten verfehlt wurde. Um diesem zu begegnen, führte man jenseits des Hauptgrabens an der Stelle der alten Letzi (lice) einen Vorwall auf mit Vorgraben. Vor den Thoren errichtete man Bollwerke (bouleverts, bastilles, bastides) aus Holz und Erde, welche die alten Barbigâne ersetzten. Diese Anlagen knüpfen sich an die glorreiche Verteidigung der Stadt Neuss gegen Karl den Kühnen (1474). Sie tragen übrigens nur den Charakter eines Provisoriums.

Zur Breschelegung konkurrierten um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts Mine und Schuss. Die erste Pulvermine wird 1487 erwähnt in einer Belagerung von Serezanella. Einige glückliche Erfolge verschafften ihr bald grossen Ruf, während sie im Laufe des 16. Jahrhunderts mehr nur versucht wird, wenn eine Breschelegung missglückt oder überhaupt ein besonderer Zweck damit erreicht werden soll. Übrigens versagt das Geschütz selten; wenn die leichten Büchsen nicht genügen, so führt man schwere Bombarden auf. Die Stücke hatten nicht bloss gegossene Kugeln, sondern waren nun selbst gegossen aus Bronze, versehen mit Schildzapfen und Wandlafetten. Der Schuss konnte dadurch sicherer gezielt werden und that um so unfehlbarer seine Wirkung, sodass auf ungedeckten Plätzen das Bombardement rasch begonnen und zu Ende geführt werden konnte. Während 1504 Kaiser Maximilian die 14' dicken Mauern von Kufstein mit 7 Kanonen nicht bezwingen kann, erreicht er seinen Zweck später mit 2 Monster-Geschützen.

Je mehr nun die Unzulänglichkeit der dicksten Mauerwerke gegen die verbesserten Geschosse der Belagerer sich als Thatsache erwies, umsomehr musste man bestrebt sein, die Niederwälle und die Gräben widerstandsfähiger zu machen. Namentlich die letzteren erfuhren die grösste Aufmerksamkeit, sie verbreiterten und vertieften sich und wurden mit Schutzwerken umgeben, die weniger beschossen, als erstiegen werden wollten, und damit beginnt die Einführung eines ganz neuen Momentes in der Poliorketik, nämlich der artilleristische Nahkampf gegen die Flankierungswerke, welcher sich wesentlich unterscheidet von dem Geschützfernkampfe gegen die Hochbauten des angegriffenen Platzes. Indessen würde man sehr irren, wenn man glauben wollte, dass bei Erstellung neuer Befestigungswerke nicht auch jetzt noch auf ein gutes Mauerwerk grosses Gewicht gelegt worden wäre. Man baute fester als je und suchte namentlich durch gute Gewölbe in den unteren Geschossen den dort aufgestellten Geschützen einen unbedingt rasanten Schuss zu sichern. Man baute diese Türme niedriger, aber weiter und[545] versah sie mit einer möglichst grossen Zahl von Schiessscharten; die Zinnen aber fielen weg, da sie doch keine Sicherheit boten.

Anlage und Einrichtung der Basteien waren ein Gegenstand unablässiger Versuche für alle europäischen Völker. Man sah ein, dass das schwache Feuer der Rondeln nicht wirksam genug war, um den Annäherungsarbeiten des Feindes kräftig entgegenzutreten, da dieser jeden Schuss zehnfach zu beantworten imstande war. Um diesem Übelstand zu begegnen, liess man die Rondeln auf der äusseren Seite in eine gerade Linie ausgehen, damit möglichst viele Geschütze zu frontaler Wirkung gelangen sollten. Andere schoben die Basteien möglichst weit vor und verbanden sie nur durch eine schmale Wallzunge mit dem Hauptwall. So hofften sie wirksamer gegen die Flanken der Feinde zu zielen, boten aber in beiden Fällen den feindlichen Geschossen grössere Zielpunkte, d.h. verloren an eigener Sicherheit leicht mehr, als sie gewannen. Je mehr indessen über diese Probleme nachgedacht wurde, umsomehr sah man ein, dass die ganze Anlage der Festungswerke nach einem bestimmten System vorgenommen werden müsse, während man bisher mehr jeden einzelnen Teil für sich studierte und nach Gutdünken veränderte. Diese Bestrebungen hatten zudem nur lokalen Charakter. Erst die grossen Umwälzungen des 16. Jahrhunderts brachten Fluss in die Ideen; das Wanderschaftswesen entwickelte sich, und nun erwuchs der künstlerischen Produktion der kosmopolitische Charakter, welcher der Renaissance eigen ist. Es entsteht eine europäische Befestigungskunst, welche von Italien ausgeht. Sie zeichnet sich weniger durch neue Erfindungen, als durch planmässige und grossartige Anlage der einzelnen bekannten Befestigungswerke aus. Die Mauern der Türme wurden bis auf 10 m Dicke erstellt, die Graben in einer Breite, dass grosse Truppenmassen sich in denselben bewegen konnten. Die Bastionen, bald spitz, bald rund, die Kasematten und Wälle treten mehrfach und in beträchtlichen Abständen voneinander auf. Sie sind zudem von einer Mächtigkeit, dass schwere Geschosse sie nicht so leicht beseitigen. Deutsche Festungswerke dieser Periode sind z.B. Küstrin, Spandau, Düsseldorf und ein Bollwerk eigentümlicher Art, der Munot in Schaffhauen.

Von dem Augenblick an, da die Befestigungskunst bestimmte Grundsätze und feste Formen angenommen hatte, mussten auch Verteidigung und Angriff systematischer geordnet werden. Gegen Befestigungen der früheren Periode, wo in der Hauptsache nur Mauern und Niederwälle zu zwingen waren, war der Angreifer in der Lage, beide Artilleriestockwerke zugleich anzugreifen, und war das erste genommen, so war das zweite, die Mauer, mehr nur noch zu passivem Widerstande fähig. Ganz anders aber war der Widerstand der nach den Grundsätzen rationeller Flankierung und Profilierung erbauten, ausgedehnten bastionierten Front. Da waren schon die Annäherungsarbeiten schwierig. Die Schläge der Laufgräben mussten schon in bedeutender Entfernung vom belagerten Platze begonnen werden, und diese ersten Arbeiten waren schon mit ausreichenden Batterien zu decken, sodass die feindlichen Bastionen an der Belästigung der Sappeure möglichst verhindert werden sollten.

War es gelungen, den Vormarsch bis an den Grabenrand zu erzwingen, so mussten dort Waffenplätze errichtet und diese stark besetzt werden, um den wiederholten Ausfällen der Belagerten zu begegnen, die namentlich die näher heranrückenden Batterien und die Arbeiten der[546] Schanzleute zu zerstören trachteten. Endlich wurden die grossen Geschütze aufgestellt, die zum eigent lichen Bombardement verwendet werden sollten. Diese Demontierbatterie wurde meist erhöht gebaut, da das Ziel meist noch höher lag. Die Deutschen nennen sie »überzwerche Schanze« oder auch nur die »Schanz«. Die Zusammensetzung einer solchen giebt Herzog Philipp von Cleve folgendermassen an: 6 Kanonen (schwere Breschgeschütze), 2 schwere und 4 mittlere Schlangen und 12 Falkaunen. Die ersten sollen im Tag (Sommerszeit) je 40 Schüsse abgeben können, die letzteren sekundieren bloss. Sie schweigen bescheiden, bis ihre grossen Schwestern kampfgerüstet dastehen, reden aber fleissig, während jene wieder geladen werden, und wenn die Nacht anbricht, sind alle Geschütze auf den kommenden Tag in Stand zu stellen, sodass man mit dem neuen Morgen nur die Lunte aufzulegen braucht. Die grossen geben auch – wie im Traum – während der Nacht hie und da einen Schuss ab, die Falkaunen aber dürfen gar nicht ruhen, damit der Feind nicht neue Abschnitte anlege. Für Mörser und Böller legte man näher gegen den Platz hin »sonder geordnete Schanzen« an, weil man aus denselben nur selten »in der Schanz bei den Geschützen« schiessen könne. Neben diesen artilleristischen Vorkehrungen kam auch die Minenlegung wieder zur Geltung, welcher der Feind mit Gegenminen begegnete.

Waren die Breschen weit und namentlich tief genug, so schritt man zum Sturm. Trockene Gräben überstieg man leichter, nasse dagegen mussten erst ihres Wassers entleert oder überbrückt werden. Aus Fässern, Hölzern und Brettern wurden die Brücken gefügt und auf zwei Rädern an den Graben geschoben, oder mit Reisholz, Bündelstroh, Wagen samt Heu u.s.w. wurde der Graben ausgefüllt und so der Übergang bewerkstelligt. Natürlich boten die Belagerten in solchen Momenten alles auf, den Feind zurückzuschlagen, und Grabenübergänge gestalteten sich zu blutigen Szenen. Zum Einsteig durch die Breschen kommt noch die Leiterersteigung, die meist an 2–3 Stellen zugleich versucht wurde. Auch die Palissaden, Thore und Fallgatter wurden im entscheidenden Augenblicke kräftig berannt mit der Petarde oder Breschschraube. Die Belagerten pflegten sich in diesem äussersten Stadium des Kampfes massenhaft und mit Glück der »Fladderminen« und der Feuerwerkskörper zu bedienen, welche die Soldaten sehr fürchteten und welche eine glücklich durchgeführte Belagerung im letzten Momente noch scheitern liessen. So lange der Angreifer es nicht verstand, durch Anlage von Kontrebatterien die Flankengeschütze direkt zu bekämpfen, besass die Nahverteidigung das unzweifelhafte Übergewicht über den Angriff. Diesen Fehler herauszufühlen und zu verbessern, blieb der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vorbehalten, die dann auch namentlich durch die Erfindung neuer Zündungsvorrichtungen für die Handfeuerwaffen dem ganzen Kriegswesen einen ungeahnten Aufschwung gab. Das Radschloss wurde 1515 erfunden zu Nürnberg, das Schnappschloss um 1540 ebenfalls in Deutschland und das Stecherschloss gegen Ende des Jahrhunderts in München. So folgte, wie unvollkommen diese Versuche auch heute erscheinen mögen, eine kleinere Verbesserung nach der anderen, und bald herrschen unter dem Fussvolk die Schützen vor. Auch die Reiterei wird mit Feuerwaffen versehen, nämlich mit Reiterarkebuse und dem Faustrohr, der Pistole, und ebensowenig bleibt die Artillerie zurück mit Verbesserungen des Materials und Bereicherungen[547] der Munition. Nach Jähns, Geschichte des Kriegswesens. Vergl. Heerwesen.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 533-548.
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