Hampton [2]

[709] Hampton (spr. hämmt'n), 1) Sir John Somerset Pakington, Lord, brit. Staatsmann, geb.[709] 20. Febr. 1799 in der Grafschaft Worcester, gest. 9. April 1880, Sohn William Russells, erbte 1830 die Güter seines mütterlichen Oheims Sir John Pakington und nahm darauf dessen Namen an. 1837 ins Parlament gewählt, hielt er sich zu den treuesten Anhängern Robert Peels, durch den er 1846 zum Baronet erhoben ward. Als Peel jedoch die Aufhebung der Korngesetze betrieb, sagte sich H. von ihm los, kämpfte in den vordersten Reihen der Schutzzöllner und erhielt im Februar 1852 das Portefeuille der Kolonien in dem von seinen Parteigenossen gebildeten Ministerium. Nach dessen Auflösung im Dezember 1852 neigte H. sich nach und nach liberalen Ansichten zu und bemühte sich namentlich für die Hebung des Volksunterrichts. Trotzdem übernahm er in dem konservativen Ministerium Derby, Februar 1858 bis 18. Juni 1859, das Marineministerium, das er auch in Derbys dritter Regierung vom Juni 1866 bis zum März 1867 leitete, von da bis zum Dezember 1868 war er Kriegsminister. Bei den Neuwahlen von 1874 nicht wieder gewählt, wurde er von Disraeli mit dem Titel Lord H. zum Peer erhoben und 1875 zum ersten Staatsdienstkommissar ernannt.

2) Wade, nordamerikan. General und Staatsmann, geb. 28. März 1818 in Columbia (Südcarolina), studierte die Rechtswissenschaft, saß in beiden Häusern der Staatslegislatur und war bei Ausbruch des Bürgerkrieges Senator. Als solcher hatte er energisch die Erneuerung des Sklavenhandels bekämpft und sprach sich noch zu Anfang des Jahres 1861 entschlossen gegen die Zerreißung der Union aus, trotzdem weihte er aus Treue gegen den Süden seine Dienste der Konföderation, kämpfte bei Bull Run und Seven Pines, verlor bei Gettysburg ein Bein, ward 1864 Generalleutnant, befehligte die Reiterei des Leeschen Heeres und 1865 die Nachhut der Armee. Die Vermögensverluste, die er als Pflanzungen- und Sklavenbesitzer durch den Krieg erlitten hatte, verschmerzend, widmete er sich ganz dem Wohle seines Heimatstaates, wurde 1876 und 1878 zum Gouverneur desselben erwählt, 1878 und 1884 zum Bundessenator. H. ist einer der Staatsmänner des Südens, die aufrichtig und wirksam für eine Versöhnung mit dem Norden eingetreten sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 709-710.
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