Riepenhausen

[923] Riepenhausen, 1) Ernst Ludwig, Kupferstecher, geb. 1765 in Göttingen, gest. daselbst 28. Jan. 1840 als Universitätskupferstecher, bekannt durch seine Stiche nach Hogarths Sittengemälden, die seit 1794 mit den Erklärungen von Lichtenberg erschienen.

2) Franz und Johannes, Maler und Kupferstecher, Söhne des vorigen, ersterer 1786 in Göttingen geboren, gest. 3. Jan. 1831 in Rom, letzterer 1789 geboren, gest. 17. Sept. 1860 in Rom, hatten erst ihren Vater zum Lehrer, bildeten sich dann unter Tischbein auf der Akademie in Kassel, seit 1805 in Dresden und seit 1807 in Italien besonders nach Raffael aus und wählten Rom zu ihrem bleibenden Aufenthalt. Kreidezeichnungen zu Goethes »Faust«, zu Schillers »Taucher« und zu dessen »Kampf mit dem Drachen«, Darstellungen aus dem Leben Karls d. Gr. und viele Bilder religiösen Inhalts gehören in diese Periode. Gemeinschaftlich führten sie auch die »Geschichte der Malerei in Italien« (Stuttg. u. Tübing. 1810–20, 2 Hefte), 24 Umrisse nach den italienischen Meistern vor Perugino, eine Reihe von Umrissen nach Pausanias' Beschreibung der polygnotischen Gemälde in der Lesche zu Delphi (32 Blätter) und 16 Blätter Radierungen zu Tiecks »Genoveva« aus. Johannes gab die Zeichnungen, die beide zur bildlichen Darstellung des Lebens Raffaels ausgeführt hatten, unter dem Titel: »Vita di Raffaello« (Rom 1834, 14 Blätter; deutsche Ausg., Götting. 1835; Berl. 1876) heraus. Er hat danach noch mehrere Gemälde ausgeführt, z. B. Raffaels Tod (1836), Erich von Braunschweig bittet in Kufstein bei Maximilian I. für die Gefangenen (1837), Untergang der Familie Cenci (1839).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 923.
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