Eulenburg

[948] Eulenburg, ein der Evangelischen Confession folgendes Grafengeschlecht, welches in Ostpreußen begütert ist. Nach der Sage stammen die E. väterlicherseits aus dem Hause Wettin u. mütterlicherseits aus dem herzoglichen Hause von Glogau; sie sollen aus Meißen nach Böhmen gewandert sein u. zogen von da nach Preußen, um an den Kämpfen des Deutschen Ordens gegen die heidnischen Preußen Theil zu nehmen. 1445 erhielt Botho Wenoslaw, weil er das Schloß Marienburg tapfer gegen die Polen vertheidigt hatte, die Gebiete Gallingen u. Leuneburg zu Lehn, welche noch in der Familie sind, u. 1786 wurde Ernst Christoph in den Grafenstand erhoben: 1) Graf Wilhelm, Sohn des genannten Ernst Christoph, geb. 10. Juli 1778; er trat seine Güter seinem einzigen Sohn, Graf Elimar (geb. 1808), ab, der aber 1849 st. u. von Bertha geb. Gräfin zu Dohna-Schlodien mehrere Kinder hinterließ, von welchen der älteste Sohn Richard 1838 geboren ist. 2) Graf Botho, Sohn des 1842 verstorbenen Grafen Heinrich, Bruders des Grafen Wilhelm; geb. 27. Dec. 1804, er ist Besitzer der Wickenschen Güter in Friedland u. Regierungspräsident in Marienwerder. 1849 wurde er Mitglied der am 25. Aug. installirten Landesverwaltung für das Herzogthum Schleswig für die Dauer des Waffenstillstandes, welche am 15. Juli 1850 ihre Function niederlegte, u. 1855–57 Präsident der Hammer der Abgeordneten. Er ist vermählt seit 1830 mit Therese Gräfin von Dönhoff-Friedrichstein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 948.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: