Hoditz u. Wolframitz

[435] Hoditz u. Wolframitz, ein altes ritterbürtiges, der Katholischen Confession folgendes, aus Polen aus dem Hause Rogalla stammendes, jetzt in Böhmen, Mähren, Schlesien u. Ungarn angesessenes Geschlecht, welches 1603 in den Freiherrn-, 1641 in den Grafenstand erhoben wurde u. 1647 das Indigenat von Ungarn erhielt. Die Familie theilte sich früher in zwei Linien: I. Die Linie zu Hoditz-Roßwalde; der Letzte derselben war: 1) Albert Joseph Graf von H., geb. 1706 in Mähren, lebte einige Zeit in Italien, war dann Kämmerer des Kaisers Karl VI., heirathete 1734 die Wittwe des Markgrafen Georg Wilhelm von Baireuth, Sophie, geb. Herzogin von Sachsen-Weißenfels, welche Ehe jedoch bald wieder getrennt wurde, war 1742–43 Commandeur eines preußischen Husarenregiments, lebte dann auf seinem Gute Roßwalde in Mähren, wo er einen damals berühmten Garten anlegte, welchen selbst Friedrich der Große besuchte. Nachdem er sein 5 Millionen betragendes Vermögen verwendet hatte, lebte er in Potsdam von einer Pension des Königs Friedrich II., der nach H. Tode, 1778, nach dessen Namen einen Theil der Jägerstraße Hoditzstraße nennen ließ. Vgl. Lewalds Erzählung: Roßwalde, u. Heinrichs Briefe aus u. über Schlesien in Wolny's Tagebuch für die Geschichte Mährens u. Schlesiens, Brünn 1827; Tralles, Adumbratio amoenitatum Roswaldensium. II. Linie von Hoditz-Wolframitz; der gegenwärtige Chef derselben ist: 2) Johann Graf von H., Sohn des 1828 verstorbenen k. k. Oberst Grafen Friedrich, geb. 1813, ist k. k. Kämmerer, Oberst u. Regimentscommandant u. seit 1845 mit Christina geb. Gräfin Niczky von Niczk vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 435.
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