Pyrenäischer Friede

[718] Pyrenäischer Friede, 7. November 1659 zwischen Frankreich u. Spanien auf der Fasaneninsel in der Bidassoa (welche halb spanisch, halb französisch war) geschlossener Friede. Ein Pavillon wurde auf der Grenze beider Staaten errichtet. Jeder Theil blieb während der Verhandlungen auf seinem Gebiet. Gegenwärtig waren der König Philipp IV. von Spanien, der König Ludwig XIV. von Frankreich, dessen Mutter Anna von Österreich, die Infantin Maria Theresia, Philipps IV. Tochter, u. Karl II., Prätendent von England; bevollmächtigte Minister waren der Cardinal Mazarin von Seiten Frankreichs, der Marquis de Haro von Seiten Spaniens. Es fanden 25 Conferenzen Statt. Zunächst wurde der Heirathstractat zwischen Ludwig XIV. u. der Infantin Maria Theresia, welche vorher auf alle Ansprüche an die spanische Erbschaft feierlich verzichtete, unterzeichnet. Die andern Bedingungen: den Franzosen blieb fast das ganze Artois, mit Ausnahme von St. Omer, in Flandern Gravelingen, Bourbourg u. St. Venant, im Hennegan Landrecy, le Quesnoy, im Luxemburgischen Thionville, Montmedy, Danvilliers, Charency, Amerville, Avesnes, Charlemont u. Philippeville, gegen Süden behielt Frankreich Roussilon mit Perpignan u. Conflens. Der Herzog Karl von Lothringen u. der Prinz von Condé sollten in Frankreich in allen Besitzungen restituirt werden. Vgl. Frankreich (Gesch.) VII. B) u. Spanien (Gesch.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 718.
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