Vogelsang [2]

[644] Vogelsang, Ludwig, Freiherr von V., geb. 1748 in Brüssel, trat 1767 in die österreichische Armee ein; 1790 war er Major u. stürmte als solcher die an der Maas liegenden Verschanzungen der sogenannten niederländischen Patrioten. Zum Lohne dafür wurde er als Obristlieutenant in den Freiherrenstand erhoben. In den nächsten Feldzügen befehligte er ein Regiment in den Niederlanden, dann 1795 gegen Pichegru. Zum Generalmajor aufgerückt zeichnete er sich bes. in der Schlacht bei Würzburg (1796) aus u. sodann als Feldmarschalllieutenant nach Italien versetzt, fand er Gelegenheit zur Auszeichnung bei Novi, bei der Belagerung von Genua u. bei Marengo, wo er schwer verwundet wurde. Nach dem Frieden von Lüneville kam V. als Divisionär nach Hermannstadt. Der Feldzug von 1805 brachte ihm durch die Entscheidung des Sieges von Caldiero neue Lorbeeren, u. als sich später, in Folge der Ereignisse in Deutschland, die Armee zurückzog, vertheidigte er Vicenza mit schwachen Kräften gegen Massena, wodurch ein großer Theil der österreichischen Truppen Zeit erhielt sich nach dem bedrohten Venedig zu werfen. Nach dem Friedensschlüsse war er zunächst Mitglied der Commission, welche die Katastrophe von Ulm zu untersuchen hatte, u. erhielt dann das Divisionscommando in Prag. Im Feldzuge von 1809 führte er zunächst provisorisch ein Armeecorps, dann unter Bellegarde eine Division, mit welcher er hervorragenden Antheil an der Schlacht von Aspern nahm. Er wurde zum Feldzeugmeister befördert u. in den erbetenen Ruhestand versetzt, erhielt aber 1813 nochmalige Verwendung als Gouverneur der Festung Josephstadt, wo er 1822 starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 644.
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