Lewinski

[492] Lewinski, Eduard von, preuß. General, geb. 22. Febr. 1829 zu Münster in Westfalen, ward im Kadettenhaus erzogen, trat 1846 in Glogau als Fähnrich in das 6. Infanterieregiment, kam 1848 als Leutnant in die Gardeartilleriebrigade, wurde 1860 Hauptmann, nahm als Chef der 1. Gardefestungskompanie 1864 am Kriege gegen Dänemark teil und erwarb sich vor Düppel den Orden pour le mérite, war 1866 Adjutant der Artillerie der ersten Armee in Böhmen und ward 1867 Major im Generalstab. 1870 Generalstabsoffizier beim Oberkommando der ersten Armee, war er bei den Schlachten vor Amiens und Rouen stellvertretender Oberquartiermeister, wurde im Januar 1871 Oberquartiermeister der Südarmee and dann der Okkupationsarmee und erwarb sich das Eiserne Kreuz erster Klasse und den Orden pour le mérite mit Eichenlaub. Seit Herbst 1871 Chef des Generalstabs des 9. Armeekorps, ward er 1872 Oberstleutnant und Kommandeur des 24. Artillerieregiments su Schwerin, 1877 Oberst und Kommandeur der 2. Artilleriebrigade in Stettin, 1880 Generalmajor, 1884 Inspekteur der 2. Feldartillerie-Inspektion, 1885 Generalleutnant, 1889 kommandierender General des 6. Armeekorps in Breslau und 1890 General der Artillerie. 1895 zur Disposition gestellt, ist er seitdem Chef des holsteinschen Feldartillerieregiments Nr. 24 und wohnt auf Schloß Burgwitz bei Trebnitz in Schlesien. – Sein jüngerer Bruder, Alfred von L., geb. 4. Jan. 1831, war 1890–92 kommandierender General des 15. Armeekorps in Straßburg und lebt als General der Infanterie in Görlitz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 492.
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