Bruck [2]

[355] Bruck, Karl Ludwig, Freiherr v. B, geb. den 18. Oct. 1798 in Elberfeld, trat bei einem Kaufmann daselbst in die Lehre, conditionirte dann in Bonn u. besuchte einige staatswissenschaftliche Collegien an der dortigen Universität; gründete hierauf in Bonn ein kaufmännisches Geschaft, welches er aber bald wieder aufgab, u. ging 1821 nach Triest, wo er beim Lloyd eine Anstellung erhielt u. 1827 zum Director desselben ernannt wurde. Von 1830 an erhien er von der österreichischen Regierung mehrere Missionen in handelspolitischen Angelegenheiten an verschiedene Höfe Deutschlands u. Italiens. Im Mai 1848 wurde er für die Stadt Triest Abgeordneter im Parlament zu Frankfurt u. im August dieses Jahres österreichischer Bevollmächtigter bei der Centralgewalt. Ins österreichische Cabinet berufen, nahm er an den, am 4. März 1849 veröffentlichten Verfassungsarbeiten mit Stadion u. Schwarzenberg wesentlich Theil u. leitete nach Beendigung des Österreichisch-sardinischen Feldzugs die Friedensunterhandlungen mit Sardinien. Nach Beendigung desselben organisirte er sein Cabinet, rief ein Handelsblatt, Austria, ins Leben, errichtete im Gesammtumfange der Monarchie die Handelskammern, vervollkommnete das österreichische Post- u. Telegraphenwesen, nahm die Regulirungen der Theiß u. Donau wieder in Angriff u. unternahm die Lösung der Bergbahn über den Semmering etc. Im Mai 1851 trat er aus dem Ministerium u. kehrte nach Triest zurück; ging 1852 nach Berl in zum Abschluß des Handelsvertrags zwischen Österreich u. dem Deutschen Zollverein, wurde im Juni 1853 österreichischer Internuntius in Constantinopel u. Anfang 1855 von da zurückgerufen wieder Finanzminister.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 355.
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