Hartig [2]

[66] Hartig, 1) Georg Ludwig, geb. 2. Sept. 1764 in Gladenbach (großherzogl. hessische Provinz Oberhessen); wurde 1785 Accessist beim Oberforstamt in Darmstadt u. 1786 Forstmeister des Fürsten von Solms-Braunfels in Hungen, wo er eine Forstlehranstalt errichtete; 1797 erhielt er in nassauoranischen Diensten die Direction des Landesforst- u. Jagdwesens, wurde 1806 Oberforstrath in Stuttgart, wo er sein Forstlehrinstitut fortsetzte, trat 1811 in preußische Dienste als Forstmeister u. Staatsrath, kam als Mitdirector in der Generalverwaltung der Domänen u. Forsten u. als vortragender Rath ins Ministerium des königlichen Hauses nach Berlin, wo er 2. Febr. 1837 starb. 1844 wurde ihm in der Fasanerie bei Darmstadt ein Denkmal gesetzt. Er schr.: Bemerkungen zur Holzzucht, Marb. 1791, 7. A. 1817; Anweisung zur Holzzucht für Förster, Marb. 1791, 6. Aufl. 1808; Physikalische Versuche über das Verhältniß der Brennbarkeit der meisten deutschen Waldbaumhölzer, Herborn 1794, 3. Aufl. 1807; Anweisung zur Taxation der Forsten, Gießen 1795, 2 Bde., 4. Aufl. 1819; Beweis, daß durch die Anzucht der weißblühenden Akazie schon wirklich entstandenem, od. nahe bevorstehendem Brennholzmangel nicht abgeholfen werden könne, Marb. 1798, 2. Aufl. 1802; Grundsätze der Forstdirection Hadamar, Had. 1803, 2. Aufl. 1813; Journal für das Forst-, Jagd- u. Fischereiwesen, Stuttg. 1806–8,3 Jahrg.; Lehrbuch für Förster, ebd. 1808, 9. Aufl. 1858; Lehrbuch für Jäger, ebd. 1809, 2 Bde., 6. Aufl. 1845; Anleitung zur Forst- u. Waidmannssprache, ebd. 1809, 2. Aufl. 1821; Cubictabellen, Berl. 1815, 4. Aufl. 1827; Forst- u. Jagdarchiv von u. für Preußen, ebd. 1816–21, 5 Jahrg.; Allgemeines Forst- u. Jagdarchiv, Stuttg. 1822 u. 1826, 2 Bde.; Anleitung zur Cultur der Waldblößen, Berl. 1826; Anleitung zur Vertilgung od. Verminderung der Kieferraupen, ebd. 1827; Die Forstwissenschaft, ebd. 1831; Beiträge zur Lehre von Ablösung der Holz., Streu- u. Weideservituten, ebd. 1829; Instructionen für die königlich preußischen Forstgeometer u. Forsttaxatoren, ebd. 1836, 2. Aufl.; Lexikon für Jäger u. Jagdfreunde, ebd. 1836; Belehrung über die Behandlung u. Cultur des Waldes, ebd. 1837. 2) Theodor, Sohn des Vorigen, geb. 1805 in Dillenburg, wurde 1831 Regierungsforstreferendarius zu Potsdam, 1833–38 Professor der Forstwissenschaft zu Berlin, dann Forstrath u. Professor am Carolinum zu Braunschweig. Er schr.: Über Verwandlung der polykotyledonischen Pflanzenzelle in Pilz- u. Schwammgebilde, Berl. 1833; Die Aderflügler Deutschlands, ebd. 1837; Jahresberichte über die Fortschritte der Forstwissenschaft, ebd. 1837–39, 4 Hefte; Lehrbuch der Pflanzenkunde, ebd. 1841–43, 5 Hefte; Neue Theorie der Pflanzenerzeugung, ebd. 1842, u. m. a. Gab mit H. 1) heraus: Forstliches u. forstnaturwissenschaftliches Conversationslexikon, Berl. 1834, 2. Aufl. 1836.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 66.
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