Afrika

Afrika. I. (Karte)
Afrika. I. (Karte)
Afrika. II. (Karten) 1. Geolog. Übersicht. 2. Physikalische Übersicht. 3. Die wichtigsten Kulturpflanzen. 4. Tiergeograph. Übersicht. 5. Volksdichte. 6. Die wichtigsten Entdeckungsfahrten und Forschungsreisen.
Afrika. II. (Karten) 1. Geolog. Übersicht. 2. Physikalische Übersicht. 3. Die wichtigsten Kulturpflanzen. 4. Tiergeograph. Übersicht. 5. Volksdichte. 6. Die ...
Menschenrassen. I. 1. Australierin. 2. Australierin. 3. Papua. 4. Frau vom Bismarckarchipel. 5. Buschmannweib. 6. Akka. 7. Niam-Niam. 8. Herero. 9. Bantu-Zulu. 10. Madagassin. Sansibar-Zulu 11. Togonegerin. 12. Sudannegerin. 13. Feuerländerin. 14. Karayá. 15. Araukanerin. 16. Maori. 17. Samoanerin. 18. Dajak. 19. Batak. 20. Javanin.
Menschenrassen. I. 1. Australierin. 2. Australierin. 3. Papua. 4. Frau vom Bismarckarchipel. 5. Buschmannweib. 6. Akka. 7. Niam-Niam. 8. Herero. 9. Bantu-Zulu. ...
Ethnographie. I. 1. Akka-Mädchen (Zentralafrika). 2. Wedda mit Lendenschurz aus Blättern (Ceylon). 3. Bajansi (Kongo). 4. Kajan-Dajak-Mädchen in Männerkleidung, zum Tanze gehend (Borneo). 5. Alfuren-Häuptling im Kriegsschmuck (Ostflores). 6. Schan-Mädchen (Hinterindien). 7. Malaiische Braut (Sumatra). 8. Birmanische Prinzessin. 9. Windschirm der Pueblo-Indianer (Tusayan, Nordamerika). 10. Zelte der Omaha (Nebraska). 11. Jurte der Katschinzen aus Birkenrinde (Ostsibirien). 12. Wacht- und Zufluchtshaus der Koiari (Britisch-Neuguinea). 13. Runder Pfahlbau (Häuptlingshütte) auf Condul Island, Gross-Nikobar. 14. Haus der Ewe in Dalawe (Südtogo). 15. Tembe in Ugogo (Deutsch-Ostafrika). 16. Schneehaus der Eskimo (Baffinland, Davisstr.).
Ethnographie. I. 1. Akka-Mädchen (Zentralafrika). 2. Wedda mit Lendenschurz aus Blättern (Ceylon). 3. Bajansi (Kongo). 4. Kajan-Dajak-Mädchen in ...

[19] Afrika, der dritte Weltteil der Alten Welt [Karte: Afrika I u. II], benannt nach den im ehemal. Gebiet von Karthago einheimischen Afarikas (lat. Afri oder Africani), erstreckt sich zu beiden Seiten des Äquators von 34º 51' n.B. (Kap Agulhas) bis 37º 20' n. B. (Kap Blanco), und von 17º 34' w. L. (Kap Verde) bis 51º 28' ö. L. (Kap Meduddu oder Ras Hafun), mit den Inseln 29.820.200 qkm, bildet ein abgerundetes und massiges Ganzes, im NO. nur durch die schmale (jetzt durchstochene) Landenge von Sues mit dem asiat. Kontinent zusammenhängend; Küstenlänge etwa 27.638 km. Inseln in NW. und SO. zusammen 626.054 qkm. Die größere nördl. Hälfte A.s wird vom Atlant. Ozean bis zum Roten Meer von den Plateaus der Sahara durchzogen, die westl. Hälfte dieser ungeheuren Wüste im N. von den Gebirgs- und Plateauländern des Atlas begrenzt; im S. schließt sich an die Sahara der sehr feuchte und wasserreiche Sudan an, dessen Westhälfte, Hochsudan, von dem Stromsystem des Niger, dessen Zentrum, Tief- oder Flachsudan (Nigritien) von den Zuflüssen des Tsadsees bewässert wird; die Südhälfte von A. erscheint als ein von den Küsten aus terrassenförmig aufsteigendes, zusammenhängendes, muldenförmiges Hochland. Bedeutende Gebirge sind im N. der Atlas (Dschebel-Ajaschi 4500 m), im O. das Alpenland Abessiniens (Ras Daschan 4620 m), in den Äquatorialgegenden des W. das Kamerungebirge (4075 m), im O. die Gruppe des Kilimandscharo (6010 m) und Kenia (5243 m) wenig südl. vom Äquator. (S. auch Beilage zu Berg.) Ströme (in dem das Randgebirge durchbrechenden Unterlauf meist von Katarakten unterbrochen): in das Mittelmeer ergießt sich der Nil, der bedeutendste Strom A.s; dem Ind. Ozean fließen der Sambesi und der Limpopo zu, während dem Atlant. Ozean aus dem südafrik. Hochland der Garib oder Oranjefluß, der Quanza, der gewaltige Kongo (Zaire), Ogowe und Gabun, aus der Nordhälfte der mächtige Niger mit seinem ausgedehnten Flußsystem, ferner der Gambia und der Senegal zugehen. In den Wüsten (Sahara, Kalahari) viele Regenbetten (Wadis). Die bedeutendsten Seen: der Tana in Abessinien, der Tsad im zentralen A., der Ngami zwischen Limpopo und Sambesi (jetzt Schilfsumpf), der Njassa, nördl. von letzterm Strom, der Viktoria- und Albert-Njansa sowie der Albert-Eduard-Njansa im Quellgebiet des Nil, der Tanganjika, der Bangweolo-, Moerosee etc. im Quellgebiet des Kongo. Flora: 3 Hauptgebiete: 1) Nord-A., südeurop. Florenreich; 2) Kapland, eigenartiger, dem austral. verwandter Charakter; 3) Äquatorialer Hauptteil mit den Unterabteilungen des trop. West-A. (Palmen, wie Öl- und Raphiapalme und Pandanusarten), des trop. Ost-A. zwischen Äquator und Sambesi (Steppen- und Savannenpflanzen, Kautschuk liefernde Lianen), der trop. [19] Gebirgsregion (Heidesträucher, Podocarpus, alpine Stauden, Lobelien, viele Helichrysumarten, Senecio Johnstoni Oliv. am Kilimandscharo), der Natalregion vom Sambesi bis zur Algoabai (Musazeen und Zykadeen), der nördl. (Somalland, Sudan) und südl. (südl. des Sambesi) Steppengebiete Sukkulenten, wie Kandelaberwolfsmilch, Aloe, Drachenbäume und Buchsbäume), endlich der Sahara und Kalahari (Übergangsgebiete). Fauna [Chromotafel: Afrikanische Tierwelt]: Herdenweise in den Urwäldern Elefant und Rhinozeros, in den Savannen Büffel, Zebra, Giraffen, Antilopen, in den Flüssen das Flußpferd. An Raubtieren kommen vor Löwe, Leopard schwarzer Panther, Schakal, Hyäne; ferner viele Affenarten (Gorilla, Schimpanse) in den Flüssen Krokodil, Manati und Sirene; unter den Vögeln der Strauß, zahlreiche Würger und Webervögel; Schmetterlinge und Landmollusken spärlich, reichlicher Termiten, Käfer (Tiger- und Rosenkäfer, Goliath). Haustiere: Rind überall, daneben Esel und Schaf, im S. das einhöckerige Kamel.

Die Zahl der Bewohner beträgt etwa 140,7 Mill. A. ist die Heimat der schwarzen oder Negerrasse, welche ganz Süd- und Mittel-A. erfüllt und in zwei große Abteilungen, die Bantuneger und die Sudanneger (Mischneger), zerfällt. Die Bewohner des nördl. Drittels gehören zur mittelländischen (kaukas.) Rasse, und zwar zu den Semiten die eingewanderten Araber und Abessinier, zu den Hamiten die Berbern (Tuareg, Kabylen etc.), die Reste der Altägypter (Kopten, Fellachen) und einige ostafrik. Völker (Somal, Galla, Nubier, Bischarin, Danakil); ein Teil der Bewohner Madagaskars, die Howa, ist malaiischen Stammes. Reste der ältesten einheimischen Rassen: im S. Hottentotten und Buschmänner sowie im Innern Zwergvölker. [Tafel: Menschenrassen, 5-12 und 14-16; sowie Tafel: Ethnographie I.] Der Religion nach bekennt sich der größte Teil der Bewohner Nord-A.s zum Islam; die Bewohner der Südhälfte sind Heiden (Fetischanbeter, Ahnenverehrer, Tierdiener); ursprüngliche Christen leben in Ägypten (Kopten) und Abessinien; durch Missionen hat in neuerer Zeit das Christentum auch unter den Negern festen Fuß gefaßt. Über Flächeninhalt, Bevölkerungszahl und Handel der polit. Gebiete s. Beilage: Afrika. Eisenbahnen s. Beilage: Eisenbahnen.

Entdeckungsgeschichte. Während der N. von A. schon in der Geschichte der frühesten Zeiten auftritt und seit Mitte des 7. Jahrh. n. Chr. von Arabern erobert und dem Islam unterworfen worden war, blieb doch die übrige größte Hälfte des Weltteils den Europäern verschlossen. Erst seit Anfang des 15. Jahrh., als der portug. Infant Heinrich der Seefahrer (1415-60) Entdeckungsreisen nach der Westküste veranlaßt hatte, wurde A. Gegenstand europ. Forschungen. Durch die alsbald entstehenden Kolonien der europ. Handelsvölker wurden jedoch zunächst nur die Küstenländer A.s. bekannt; erst seit der Mitte des 18. Jahrh. fand eine planmäßige wissenschaftliche Erforschung des Innern statt. Weiteres zur Entdeckungs-und Kolonialgeschichte s. Beilagen: Entdeckungsreisen und Kolonien.

Literatur. Werke von Ritter (1822), Keane (1895), Sievers-Hahn (2. Aufl. 1901) u.a., Geschichte der Entdeckungsreisen von Paulitschke (2. Aufl. 1880), White (engl., 2. Aufl. 1892) und Brown (engl., 1892-95).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 19-20.
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