[553] Befestigungen, vorgeschichtliche, Verteidigungsfähige Zufluchtsorte und Wohnstätten aus der neolithischen Periode bis in die frühslawische Zeit hinein. Man unterscheidet: 1) Wallanlagen (Verschanzungen) mit ein- oder mehrfachen Verwallungen (Doppelwälle, Doppelschanzen) aus Erde, [553] Steinen oder beiden Materialien zugleich; zeigen zuweilen infolge starker Brandeinwirkung stellenweise Verschlackung (Brandwälle), oder der ganze Wall ist durch Verschlackung in eine zusammenhängende Masse verwandelt (Schlackenwälle, verglaste Wälle, verglaste Burgen, Glasburgen in Böhmen und Schottland).
Man kennt: a) Rundwälle oder Ringwälle, in Ebenen, meist in Sümpfen und Mooren, zuweilen auf Pfahlrosten (Fig. 1, la u. 2).
Die Ringwälle hegen oft den Gipfel eines isolierten Bergkegels ein (Steinringe, Hünenringe).
Zuweilen sind Außenwerke, Vorburgen vorhanden. b) Burgwälle, Wallburgen, Wälle, die bogenförmig oder nahezu geradlinig quer über einen vorspringenden Bergrücken gelegt sind, bisweilen mit Außenwerken und Vorburgen; stehen, wenn sie an See- oder Flußufern liegen, auch wohl mit Pfahlbauten in Verbindung (Fig. 3 u. 4).
Sie werden als Räuber-, Römer-, Hunnen-, Hünen-. Heiden-, Hussiten-, Schweden- und Moskowiterschanzen, Bauern-, Hünenburgen, Burgstall, Borchelt, Wallberg, Wall, Steinburg, Hünenburg, alte Burg, alter Wall, Hünenwall, alte Schanze, alte Warte, Wartberg, Wachtberg, Hutberg bezeichnet. Ob die Lauschhügel (Lugehügel, Wachthügel) hierher zu rechnen sind, ob sie Reste von Ansiedelungen, Opferstätten oder Grabhügel sind, bedarf jedesmal genauerer Feststellung. c) Langwälle (Landwehren, Pfahl, Pfahlgraben, Schweins-, Teufelsgraben) e (strecken sich einfach und doppelt meist geradlinig, oft in weiter Ausdehnung. Hierher gehört der limes romanus, der einst römisches Gebiet gegen die freigebliebenen germanischen Länder abschloß. Manche Langwälle sind mittelalterlichen Ursprungs. 2) Gehege, Gebücke, Baumschanzen. Lebende Hecken, vielfach mittelalterlichen, oft noch spätern Datums, durch Verflechtung der Zweige niedrig gehaltener Baumstämme hergestellt. 3) Gräben kommen am häufigsten mit Schanzen vor oder schneiden vorspringende Berge oder Landzungen von dahinterliegendem Terrain ab. Als selbständige Werke (Landgraben, Landwehrgraben) sind sie wohl meist mittelalterlichen Ursprungs. Vgl. Behla, Die vorgeschichtlichen Rundwälle im östlichen Deutschland (Berl. 1888); Oppermann, Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen (Hannov. 188890,3 Hefte; Heft 46 von Schuchhardt, 189498); Zschiesche, Die vorgeschichtlichen Burgen und Wälle im Thüringer Zentralbecken (Halle 1889); Vug, Schlesische Heidenschanzen (Grottkau 1890, 2 Bde.); v. Cohausen, Die Befestigungsweisen der Vorzeit und des Mittelalters (hrsg. von M. Jähns, Wiesbad. 1898); v. Peucker, Das deutsche Kriegswesen der Urzeiten (Berl. 186064, 3 Bde.); Cohausen, Ringwälle (Braunschw. 1861).
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