Lübke

[760] Lübke, Wilhelm, Kunsthistoriker, geb. 17. Jan. 1826 in Dortmund, gest. 5. April 1893 in Karlsruhe, studierte in Bonn und Berlin Philologie, widmete sich jedoch später der Kunstgeschichte, ward 1857 Lehrer[760] der Architekturgeschichte an der Bauakademie in Berlin, 1861 Professor am Polytechnikum in Zürich, folgte 1866 einem Ruf als Professor der Kunstgeschichte an das Polytechnikum und die Kunstschule in Stuttgart und 1885 einem Ruf an die gleichen Anstalten in Karlsruhe, wo ihm später auch die Generaldirektion der großherzoglichen Kunstsammlungen übertragen wurde. 1895 wurde ihm daselbst ein Standbild (von Weltring) errichtet. Unter seinen für die kunstgeschichtliche Darstellung grundlegenden Schriften sind hervorzuheben: »Die mittelalterliche Kunst in Westfalen« (Leipz. 1853); »Der Totentanz in der Marienkirche zu Berlin« (Berl. 1861); »Grundriß der Kunstgeschichte« (Stuttg. 1860; 12. Aufl., Bd. 1–4 von Semrau, Bd. 5 von Haack; das. 1899–1905); »Vorschule zur Geschichte der Kirchenbaukunst des Mittelalters« (Dortm. 1852; 6. Aufl. 1873 u. d. T.: »Vorschule zum Studium der kirchlichen Kunst des deutschen Mittelalters«); »Geschichte der Architektur« (Leipz. 1855; 6. Aufl. 1884, 2 Bde.); »Geschichte der Plastik« (das. 1863, 3. Aufl. 1880); »Über die alten Glasgemälde der Schweiz« (Zürich 1866); »Kunsthistorische Studien« (Stuttg. 1869); »Abriß der Geschichte der Baustile« (Leipz. 1861, 4. Aufl. 1878); »Geschichte der Renaissance in Frankreich« (Stuttg. 1868, 2. Aufl. 1885); »Geschichte der Renaissance in Deutschland« (das. 1873; 2. Aufl. 1882, 2 Bde.); »Geschichte der italienischen Malerei vom 4. bis ins 16. Jahrhundert« (das. 1878–79, 2 Bde.); »Rafaels Leben und Werke« (Text zu Gutbiers Rafaelwerk; auch besonders, Dresd. 1882); »Bunte Blätter aus Schwaben« (Stuttg. 1885); »Kunstwerke und Künstler« (vermischte Aufsätze, Bresl. 1886); »Geschichte der deutschen Kunst« (Stuttg. 1888); »Altes und Neues. Studien und Kritiken« (Bresl. 1891); »Lebenserinnerungen« (Berl. 1891). Auch gab er »Peter Vischers Werke« (Nürnb. 1878, 48 Tafeln mit Text), »Dürers Kupferstiche in Faksimiles« (das. 1882, 104 Tafeln) und mit Lützow den Bilderatlas »Denkmäler der Kunst« (8. Aufl., Stuttg. 1897) heraus. Nach seinem Tod erschien: »Briefe von Wilhelm L. an H. Kestner aus den Jahren 1846–1859« (Karlsr. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 760-761.
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