Mejer

[564] Mejer, Otto Georg Alexander, protestant. Kirchenrechtslehrer, geb. 27. Mai. 1818 in Zellerfeld, gest. 24. Dez. 1892 in Hannover, ward 1847 außerordentlicher Professor in Göttingen und in demselben Jahr ordentlicher Professor in Königsberg. 1850 folgte er einem Ruf nach Greifswald, 1851 nach Rostock, wo er zugleich als Universitätsbibliothekar fungierte. 1874 wurde er als Geheimer Justizrat und Professor des Staats- und Kirchenrechts nach Göttingen berufen u. 1885 zum Präsidenten des Landeskonsistoriums in Hannover ernannt. Sein bedeutendstes Werk ist eine aktenmäßige Geschichte der deutschen Konkordatsverhandlungen seit 1815, der Basis des heutigen Staatskirchenrechts gegenüber der katholischen Kirche, unter dem Titel. »Zur Geschichte der römisch-deutschen Frage« (3 Tle., Rost. 1871–74 u. Freib. i. Br. 1885). Von seinen übrigen Arbeiten sind noch hervorzuheben: »Institutionen des gemeinen deutschen Kirchenrechts« (Götting. 1845; 3. Aufl. u. d. T.: »Lehrbuch des deutschen Kirchenrechts«, das. 1869); »Die deutsche Kirchenfreiheit und die künftige katholische Partei« (Leipz. 1848); »Die Propaganda, ihre Provinzen und ihr Recht« (Götting. 1852–53, 2 Bde.); »Die Grundlagen des lutherischen Kirchenregiments« (Rost. 1864); »Einleitung in das deutsche Staatsrecht« (das. 1861; 2. Aufl., Freib. i. Br. 1884). »Eine Erinnerung an B. G. Niebuhr« (Rost. 1867); »Febronius. Weihbischof J. N. v. Hontheim und sein Widerruf« (Tübing. 1880; 2. Ausg., Freib. i. Br. 1885); »Zur Naturgeschichte des Zentrums« (das. 1882); »Biographisches«, gesammelte Aufsätze (das. 1886); »Wolf Goethe, ein Gedenkblatt« (Weim. 1889); »Das Rechtsleben der deutschen evangelischen Landeskirchen« (Hannov. 1889); »Kulturgeschichtliche Bilder aus Göttingen« (das. 1889); »Zum Kirchenrechte des Reformationsjahrhunderts. Drei Abhandlungen« (das. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 564.
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