Büchner

[414] Büchner, 1) Andr. El. v. B., geb. 1701 in Erfurt; wurde 1729 Professor der Medicin daselbst, 1744 Professor in Halle u. st. hier 1769; er gab heraus die Act a acad. nat. curios., deren Präsident er seit 1735 war; Sammlung von Natur- u. Medicin-, wie auch dazu gehöriger Kunst- u. Literaturgeschichte, in den 3 Herbstmonaten 1726, Erf. 1730 (Fortsetzung der Breslauer Sammlungen, an welche sich Miscellanea phys. med. mathematica, Erf. 1731–34, 4 Bde., reihen, Universalregisterdazu, Erf. 1736); u. schr.: Fundamenta physiologiae, Halle 1746; Fund. semiologiae, ebd. 1748; Fund. pathologiae gener., ebd. 1746; Fund. materiae med., ebd. 1754; Historia acad. nat. cur., ebd. 1755. 2) Gottfried, geb. 1701 in Rüdersdorf bei Eisenberg, wurde 1725 akademischer Lehrer in Jena, später Rector in Quedlinburg u. st. das. 1780. Von seiner Biblischen Real- u. Verbalhandconcordanz, gab die 10. Aufl. heraus Heubner, Braunschw. 1858. 3) Karl, geb. 1806 in Berlin, erlernte den Buchhandel u. widmete sich dann dem Studium der modernen Sprachen; er st. 1837 u. schr.: Die Bildung des Buchhändlers, ebd. 1830; Neues französisches Lesebuch, 1831; mit F. Herrmann: Lehrbuch der französischen Sprache, ebd. 1832, 3. Aufl. 1837; Handbuch der neuern französischen Sprache u. Literatur, 1833, 2. Aufl. 1836; Das gelehrte Berlin (Fortsetzung), ebd. 1834; Ornemens de la mémoire, ebd. 1835. Seit 1834 redigirte er die, von ihm gegründete Berliner literarische Zeitung u. brachte 1836 den Gedanken eines deutschen Taschenbuchs zur Ausführung, wovon 2 Jahrgänge erschienen. 4) Georg, geb. 1813 in Goddelau bei Darmstadt, studirte in Strasburg die Naturwissenschaften, war seit 1833 in Gießen ausübendes Arzt u. hielt dann in Darmstadt anatomische Bor[414] lesungen; floh 1835 in Folge seiner Verwickelung in die politischen Bewegungen jener Zeit nach Strasburg, ging 1836 nach Zürich, wo er sich an der Universität habilliirte u. Vorträge über vergleichende Anatomie hielt, u. st. 1837. Er übersetzte Victor Hugo's Drama: Lucretia Borgia u. Maria Tudor, u. schr. das Drama: Dantons Tod (1836) u. das Lustspiel: Leonce u. Lena. Seine Schriften herausgeg. Frankf. 1851. 5) Emil, geb. 1827 in Thüringen, bezog das Conservatorium in Leipzig u. trat seit 1847 als Componist auf, lebte bis 1855 in Leipzig, ging dann als Musikdirector nach Rostock u. wurde 1857 Musikdirector am Stadttheater in Nürnberg. Er componirte eine Festouverture, eine Ouverture zu Schillers Wallenstein, ein Trio, eine große Symphonie u. ließ eine Reihe von Liedern u. Clavierstücken erscheinen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 414-415.
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