Dusch

[426] Dusch, 1) Johann Jakob, geb. 12. Febr. 1725 in Celle; studirte in Göttingen Theologie, ging 1756 nach Altona, wo er 1766 Rector am Gymnasium wurde u. als dänischer Justizrath u. Professor der Philosophie u. Mathematik 18. Dec. 1787 starb; er schr. die Lehrgedichte: Der Tempel der Liebe; Die Wissenschaften, u.a., in seinen Poetischen Werken, Altona 1765–67, 2 Bde.; Briefe zur Bildung des Herzens, Lpz. 1759, 2 Bde.; Briefe zur Bildung des Geschmacks, 6 Thle., Lpz. 1764 bis 1773, 2. Aufl. 1771–79; den Roman: Geschichte Karl Ferdiners, Bresl. 1776–80, 3 Bde., umgearbeitet als Der Verlobte zweier Bräute, ebd. 1785, 3 Bde.; übersetzte auch Humes historische Werke. 2) Alexander von D., geb. 1789 in Neustadt a. d. Hardt, studirte in Heidelberg u. Paris u. trat 1813 in den Staatsdienst. Zuerst im Departement der Finanzen angestellt, wurde er 1819 als Secretär ins Ministerium des Auswärtigen berufen; bald darauf mit Missionen beauftragt, erhielt er als Geheimer Legationsrath die badische Gesandtschaft in der Schweiz. Zum Geheimen Rath ernannt, war D. 1832 Bevollmächtigter Badens bei den Mainzer Conferenzen in Bezug auf die Bestimmungen der Rheinzollstätten; hierauf verhandelte er mit Württemberg über die Neckarzölle, dann mit Frankreich über die Rectification des Rheins u. war 1834 bei den Wiener Conferenzen; 1834 wurde er auch badischer Gesandter in München, 1838 Gesandter am Bundestage u. 1841 zugleich außerordentlicher Gesandter u. bevollmächtigter Minister Badens am belgischen Hofe; er wurde 1843 nach Karlsruhe zurück berufen, um das Ministerium des Auswärtigen zu übernehmen, blieb während der politischen Ereignisse des Jahres 1848 im Amte u. nahm erst im Mai 1849, als der Großherzog wegen des Aufstandes das Land verließ, seine Entlassung. Im Febr. 1850 wurde er von der Stadt Heidelberg für die zweite Kammer gewählt u. von hier als Vertreter Badens in das Staatenhaus nach Erfurt gesandt. Seit 1851 ist er vom öffentlichen politischen Lebenzurückgetreten u. lebt in Heidelberg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 426.
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