Meppen

[142] Meppen, 1) (Aremberg-M.), Mediatherzogthum u. Kreis in der hannöverischen Landdrostei Osnabrück, 33,18 QM. mit 53,000 Ew.; grenzt an Bentheim, die Niederlande, Ostfriesland, Oldenburg, Osnabrück u. Lingen; Standesherrschaft des Herzogs von Arenberg u. diesem 1802 als Entschädigung für seine überrheinischen Provinzen aus dem Hochstift Münster gegeben, 1815 aber von Preußen mediatisirt u. an Hannover abgetreten. Es bildete unter französischer Herrschaft einen Theil des französischen Departements Ober- u. West. Ems; 1826 wurde es zu einem Herzogthum erhoben. Das Land ist eben, morastig u. haidig, mit einzeln liegenden fruchtbaren Gegenden, welche allein bewohnt, aber schwer zugänglich sind. Die größte Ebene (Huimling) hat 5 Meilen im Umfang. Bewässert wird der Kreis durch die Ems (hier schiffbar), Hase, Nord- u. Südratte; die Sümpfe: Kuhlen- u. Ochsenbruch, südlich der Hase, u. das Twist- u. Bourtanger-Moor gehören zu den traurigsten Gegenden Deutschlands. Das Land bringt Getreide (lange nicht zureichend), Flachs, Beeren u.a.; Vieh (Rinder, Schafe), Bienen; Torf wird zur Ausfuhr gestochen. Der Handel vertreibt Torf, Strümpfe, Vieh, Wolle. 2) Amt hier, an der Ems; hat 14,000 Ew.; 3) Hauptstadt darin, an dem Einflusse der Hase in die Ems u. an der Eisenbahn zwischen Rheine u. Emden; Sitz eines Obergerichts, eines katholischen Propstes, evangelische Kirche, Gymnasium, Leinwandbleiche, Leinwandweberei, Fabriken in Cichorie, Tabak, Corduan, Seifensiederei, Steindruckerei, Schiffbau, Handel mit Wachs, Honig, Cichorie etc., besuchte Märkte; 3000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 142.
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