Droste zu Hülshoff

[345] Droste zu Hülshoff, altes westfälisches Geschlecht, dessen Freiherrnstand 1843 bestätigt wurde: theilt sich in die A) Ältere Linie zu Hülshoff; aus ihr stammte: 1) Clemens August D. zu H., geb. 1793 in Koesfeld, wurde 1814 Professor am Gymnasium zu Münster, studirte dann die Rechte in Berlin, wurde 1819–20 wieder Professor zu Münster, lebte seit 1821 in Göttingen, wurde 1822 Privatdocent, später Professor der Rechte zu Bonn u. st. 1832. Er schr.: De juris austriaci et communis canonici circa matrimonii impedimenta discrimine, Bonn 1822; Über das Naturrecht als Quelle des Kirchenrechts, ebd. 1822; Lehrbuch des Naturrechts, ebd. 1823; Einleitung in das deutsche gemeine Criminalrecht, ebd. 1826; Lehrbuch des Naturrechts u. der Philosophie, ebd. 1825; Grundsätze des gemeinen Kirchenrechts der Katholiken u. Evangelischen in Deutschland, Münst. 1828–33, 2 Bde., 2. Aufl. 1832–35. 2) Constantin, Freiherr D. zu H., jetziger Chef der Linie, Neffe des Vorigen, Sohn des 1826 verstorbenen Freiherrn Clemens, geb. 1798, ist seit 1826 vermählt mit Karoline Eleonore geb. v. Wendt-Papenhausen. 3) Annette Elisabeth, Freiin von D. zu H., geb. 12. Jan. 1798 in Hülshoff bei Münster, erhielt eine wissenschaftliche Bildung, lebte Anfangs sehr zurückgezogen auf dem väterlichen Gute, dann in Bonn bei dem Vorigen, zu Köln u. zu Rüschhaus bei Münster, dem Wittwensitz ihrer Mutter, wo sie sich mit Naturstudien u. der Dichtkunst beschäftigte, dann seit 1841 bei ihrem Schwager Freiherrn von Laßberg auf Schloß Eppishausen im Thurgau in der Schweiz, zuletzt seit 1844 auf dem Schlosse Meersburg am Bodensee, wo sie sich ein Landgut kaufte u. dort 14. Mai 1848 st. Sie schr.: Gedichte, Münster 1838, Stuttg. u. Tüb. 1844; Das geistliche Jahr, nebst einem Anhang religiöser Gedichte, herausgegeben von C. B. Schleiter u. W. Junkmann, Stuttg. 1851. Einen Theil ihrer gemüthvollen Gedichte hat Medwin ins Englische übersetzt. B) Jüngere Linie zu Stapel: 4) Ernst, Reichsfreiherr, Droste genannt Kerkerinck, geb. 1770, st. 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 345.
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