Salm-Horstmar

[474] Salm-Horstmar, 1) Eduard, Prinz zu S., preuß. General, geb. 22. Aug. 1841 in Schloß Varlar, wurde 1859 Kavallerieoffizier, nahm am Kriege von 1866 als Oberleutnant und Ordonnanzoffizier des kommandierenden Generals der Elbarmee, Herwarth v. Bittenfeld, an dem von 1870/71 als Eskadronschef teil, wurde 1879 Major, wohnte 1884 den schwedischen Manövern in Schonen, 1886 den russischen im Lager von Krasnoje-Seló bei, führte 1886–89 das westfälische Kürassierregiment Nr. 4 und 1889–1890 das Gardekürassierregiment. Oberst geworden, hatte S. 1890–94 (seit 1893 Generalmajor) das Kommando der 1. Gardekavalleriebrigade, wurde dann Präses der Generalordenskommission, 1896 Generalleutnant, 1901 General der Kavallerie und 1904 auch Generaladjutant des Kaisers.

2) Otto, Fürst zu S., deutscher Politiker, geb. 23. Sept. 1867 in Schloß Varlar bei Koesfeld in Westfalen, Neffe des vorigen, besuchte die Klosterschule in Roßleben, studierte in Lausanne, Genf und Berlin die Rechte, diente 1889–92 als aktiver Offizier, besuchte die Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin und trat 1898, Rittmeister à la suite der Armee geworden, in das preußische Herrenhaus ein. S. besuchte 1891 England, 1893 Norwegen und 1898 den Orient, nahm auch an der Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem teil. Anfangs erster Vizepräsident, seit 1902 Präsident des Deutschen Flottenvereins, hat sich S. um die Vergrößerung der Wehrmacht zur See sehr verdient gemacht. Wegen seiner Bemühungen um die Errichtung einer juristischen Fakultät in Münster und um die Umwandlung der Akademie in eine Universität wurde S. 1902 zum Ehrendoktor der Philosophie ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 474.
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