Artikel in der Wikipedia: Herford
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[791⇒] Herford, Kreisstadt im preuß. Reg.-Bez. Minden, an der Werre und Aa, (1900) 25.109 (1905: 28.831) E., Amtsgericht, Gymnasium; Spinnereien, Webereien, Fabrikation von Leinen; ehedem Hanse- und Freie Reichsstadt. [⇐791]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 791.
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[207⇒] Herford, Kreisstadt im preuß. Regbez. Minden, ehemals Residenz einer aus fürstlichem Geschlecht erwählten Äbtissin und Hansestadt, am Einfluß der Aa in die Werre, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wustermark-Hamm, H.-Altenbeken und mehrerer Kleinbahnen, 72 m ü. M., hat 6 evang. Kirchen, darunter die romanische Münsterkirche, die gotische Marienkirche auf einer Anhöhe vor der Stadt, eine kath. Kirche, Synagoge, ein Wittekinddenkmal, Gymnasium, Landwirtschafts- und Realschule, evang. Schullehrerseminar, 2 Waisenhäuser, Theater, Strafanstalt, Altertumsmuseum, ein Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Spezialkommission, Flachs- u. Wergspinnereien, Leinenhandel, Fabrikation von Baum woll- und Konfektionswaren, Wäsche, landwirtschaftlichen Maschinen, Nähmaschinen, Möbeln, Zigarren, Teppichen, Zuckerwaren und (1900) 25,109 Einw., davon 2111 Katholiken und 288 Juden. – Die Stadt verdankt ihren Ursprung dem ehemaligen Frauenstift daselbst, einer Benediktinerabtei, die um 838 unter König Ludwig dem Frommen gegründet wurde. Sie stand anfangs unter der Aussicht des Klosters Korvei. Die Stadt trat dem Hansebund bei und nahm 1530 die Reformation an. Sie war ursprünglich der Äbtissin des Frauenstifts untertan, die 1547 ihre Rechte dem Herzog von Jülich übertrug. Nach dem Aussterben der Herzoge von Jülich (1609) bemühte sie sich um die Reichsfreiheit und wurde 1631 vom Reichskammergericht als Reichsstadt anerkannt.

Wappen von Herford.
Wappen von Herford.

Doch ward sie 1647 und abermals 1652 von Brandenburg genommen und behauptet. An dem Tage der Schlacht bei Min den (1. Aug. 1759) schlug hier der Erbprinz von Braunschweig die Franzosen unter dem Herzog von Brissac. Unter den Äbtissinnen ist die berühmteste Elisabeth von der Pfalz (1667–80), die philosophische Prinzessin, Schülerin des Cartesius, unter der eine [⇐207][208⇒] Zeitlang die Sekte der Labadisten (s. Labadie) in H. wohnte. Das Stift ward 1803 säkularisiert, fiel an Preußen und kam nebst der Stadt an dieses nach der kurzen westfälischen Herrschaft (1807–13) wieder zurück. Vgl. Hölscher, Reformationsgeschichte der Stadt H. (Gütersloh 1888). [⇐208]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 207-208.
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[268⇒] Herford, 1) Kreis im Regierungsbezirk Minden der preußischen Provinz Westfalen; 8 QM., 69,500 Ew.; 2) (Hervorden), Kreisstadt darin an der Werra u. Aa u. der Köln-Mindener Eisenbahn; 5 Kirchen, darunter 1 katholische, Synagoge, Gymnasium, großes Zuchthaus, Baumwollenfabrik, Tabak-, Leder-, Ölfabriken, Leinwebereien, Garnhandel, Museum für westfälische Alterthümer, in Spatziergänge umgewandelte Wälle; 10,000 Ew. H. früher Hansa- u. seit 1631 freie Reichsstadt, wurde besonders berühmt durch die. 789 gestiftete u. 820 erneute Frauenabtei, deren Äbtissin später gefürstet wurde u. Sitz u. Stimme auf dem Reichstage u. beim Westfälischen Kreise hatte, auch nachdem das Kloster evangelisch geworden war; es wurde 1802 aufgehoben. 1647 wurde H. von dem Kurfürsten von Brandenburg eingenommen u. zur Grafschaft Ravensberg geschlagen. Hierher wurde vom Kaiser Friedrich II. 1218 eine Versammlung sächsischer Stände berufen; 1803 kam sie an Preußen, 1807 an Westfalen, 1815 fiel sie an Preußen zurück. Am 21. September 1857 Feuersbrunst. [⇐268]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 268.
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[281⇒] Herford, Hervorden, preuß.-westfäl. Stadt an der Werra und Aa und der Köln-Mindner-Eisenbahn, hat 10000 E., 5 Kirchen, lebhafte Baumwolle- und Leineindustrie. Das 789 gestiftete Frauenkloster war bis 1803 reichsunmittelbar. [⇐281]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 281.
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