Friedrich [2]

[740] Friedrich, 1) F. von Annenburg, Minnesänger um 1180, Gedichte in der Manesseschen Sammlung; mehrere handschriftlich in dem Jenaischen Codex u. zum Theil im 2. Bande der Müllerschen Sammlung. 2) F. (der Oberst F.), Sohn des Königs Theodor (von Neuhoff) von Corsica; lebte einige Jahre in England vom Unterrichtgeben in der Italienischen Sprache, verheirathete sich daselbst mit einer Deutschen, stand dann einige Zeit int Dienste des Herzogs von Württemberg u. nahm sich 1797 aus Verdruß, weil der König von England eine Anleihe getadelt, die er für den Prinzen von Wales in Antwerpen unterhandelte, das Leben. Er schr.: Mém. pour servir à l'hist. de la Corse, Par. 1768, engl. Lond. 1768. 3) Johann Christoph, geb. 1775 in Halle, studirte daselbst Theologie, wurde 1807 Pfarrer in Auras bei Breslau, kam 1811 an die Universitätsbibliothek in Breslau u. st. daselbst 1836; er schr.: Der Segen Jakobs etc., Bresl. 1811; Dissensiones de christologia Samaritanorum, Lpz. 1822; Statuta synodalia a Wenceslao Episcopo Wratislaviae a 1400 publicata etc., Hannov. 1827, u.m.a. 4) Theodor Heinrich, geb. 1776 in Königsberg in der Neumark; Regierungsassessor in Plock, Oberlandgerichtsrath in Stettin; trat 1813 als freiwilliger Jäger unter das Lützowsche Corps, lebte nachher meist in Berlin u. ertränkte sich 1819 in Hamburg in der Elbe; er schr. u.a.: Satyrischer Feldzug, Berl. 1814, 3. Aufl. 1816: Zweiter satyrischer Feldzug, ebd. 1815, 2. Aufl. 1817; Dritter satyrischer Feldzug, ebd. 1816, 2. Aufl. 1817; Deutsche Volkstracht, ebd. 1815; Satyrischer Zeitspiegel, ebd. 1816–19,7 Hefte; Almanach lustiger Schwänke für die Bühne, ebd. 1816; Sardellen für satyrische Näscher, Hamb. 1818. 5) Kaspar David, geb. 1774 in Greifswald; bildete sich auf der Kunstakademie in Kopenhagen zum Maler u. kam 1795 nach Dresden, wo er 1817 Mitglied u. Professor der königlichen Akademie der Künste wurde, u. st. 1840. Er arbeitete meist nur in Sepia u. wird in Behandlung dieser Kunst nicht leicht übertroffen werden. Später widmete er sich mehr der Landschaftsmalerei in Öl. Seine sinnige Anffassung der Natur u. die Wiedergabe der poetischen Stimmung in der Landschaft brachen einer neuen Richtung Bahn u. gaben einen Hauptanstoß zu dem Ausschwunge, den dieser Zweig der Malerei in der neusten Zeit gewonnen hat. Die meisten seiner Gemälde sind melancholisch gestimmt u. tragen einen wesentlich romantischen Charakter. Werke im Berliner Schlosse: Die Abtei im Eichenwalde, Der Wanderer am Meeresgestade; im Schlosse Tetschen: Der Tannenhügel mit dem Crucifix. 6) Gerhard Friedrich, als Pseudonym Friedrich Waller, geb. 1799 in Frankfurt a. M.; Prediger daselbst; er schr.: Lyrische Gedichte, Frkft. 1809; Gustav Hermann (psychologischer Roman), ebd. 1812–13, 2 Thle.; Libellen, ebd. 1814, 2. Aufl. 1817; Reden, der Religion u. dem Vaterlande gewidmet, ebd. 1816, 2 Thle., 2. Aufl. ebd. 1819; Heliodor, des Jünglings Lehrjahre etc., ebd. 1820; Reise durch einen Theil der Bergstraße u. des Odenwaldes etc., Wiesbaden 1819–23, 2 Thle., 2. Aufl. ebd. 1824; Serena, die Jungfrau nach ihrem Eintritt in die Welt, ebd. 1820, 4. Aufl. ebd. 1833; Christliche Vorträge, 3. Aufl., Hanau 1829–33, 2 Thle. Sarons Rosen, 2. Aufl. Frankf. 1825; Gustav Adolfs Heldentod (historisches Gedicht), Kaff. 1833; Serena's Brautmorgen, Stuttg. 1835; Das Christenleben, ebd. 1836, 4 Bdchn.; Der Freimaurerbund u. die jesuitischhierarchische Propaganda, Darmst 1838.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 740.
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