Heller [2]

[220] Heller, 1) Joseph, geb. 1798 in Bamberg, widmete sich Anfangs dem Kaufmannsstande, später hauptsächlich der Kunstgeschichte u. st. daselbst 4. Juni 1849; er schr.: Über das Leben u. die Werke Lucas Cranachs, Bamb. 1821; Geschichte der Holzschneidekunst, ebd. 1823; Handbuch für Kupferstichsammler, ebd. 1824, 3 Bde., 2. Aufl. Lpz. 1850; Das Leben u. die Werke Albrecht Dürers, ebd. 1826–31 (nur der 2. Bd.); Monogrammen-Lexikon, ebd. 1830 f.; Die bambergischen Münzen, ebd. 1839; Anleitung zur schnellen Aneignung der Geschäftsformen, [220] Prag 1839; u. gab Winckelmanns Malerlexikon, 1842 ff., neu heraus. 2) Isidor, geb. 1812, Israelit; 1836 wollte er nach Spanien gehen, um in den Reihen der Christinos für die Freiheit zu kämpfen, er kam aber nur bis Nancy u. kehrte von da durch Elsaß, Baden, Schwaben u. Baiern nach Wien zurück. Fruchtbarer Novellist; er schr. u.a.: Gänge durch Prag, Das Judenbegräbniß, Dalibor etc. 3) Wilh. Robert, geb. 1813 in Groß-Drebnitz bei Stolpen, studirte 1832–35 in Leipzig die Rechte, wurde dann Accessist beim Criminalgericht in Leipzig, entsagte jedoch dieser Laufbahn u. widmete sich der Schriftstellerei. Er gründete die Zeitschrift: Rosen, machte 1839 eine Reise nach Italien, übernahm im September 1849 die Redaction der Deutschen Zeitung in Frankfurt, trat im Juli 1850 davon zurück u. wandte sich nach Berlin; 1851 übernahm er das Feuilleton zu den Hamburger Nachrichten. Er schr.: Der Wende, Lpz. 1836; Novellen, Dresd. 1837–40, 3 Bde.; Alhambra (spanische Novellen), Altenb. 1838, 2 Bde.; Der Schleichhändler, ebd. 1838, 2 Bde.; Eine Sommerreise, Lpz. 1840; Novellen aus dem Süden, Altenb. 1841–43, 3 Bde.; Eine neue Welt, ebd. 1843, 2 Bde.; Der Prinz von Oranien (historischer Roman), Lpz. 1843; Das schwarze Bret (Roman), 1844; Das Erdbeben von Caraccas, 2. A. 1846, 2 Bde.; Die Kaiserlichen in Sachsen (Roman), 1845; Sieben Winterabende (Novellen), 1846, 2 Bde.; Florian Geyer (Roman), 1848, 3 Bde.; Brustbilder aus der Paulskirche, 1849. Außer den Rosen gab er auch das Taschenbuch: Die Perlen, 1842–51, 6 Jahrg., heraus. 4) Karl Barthol., geb. 1824 in Mißliborzitz (Mähren), beschäftigte sich mit den Naturwissenschaften u. Sprachen, ging 1845 im Auftrag der Wiener Gartenbaugesellschaft nach Vera-Cruz, Puebla, Mexico, Yucatan, Tabasco u. Chiapas u. kehrte 1848 über Havanna, Nordamerika u. Frankreich mit reichen naturhistorischen Sammlungen nach Wien zurück; 1851 wurde er Lehrer der Naturgeschichte in Gratz. Er schr.: Reiseberichte aus Mexico, Wien 1846; Briefliche Mittheilungen über Tabasco u. Chiapas, ebd. 1848; Beiträge zur näheren Kenntniß Mittelamerikas, Gratz 1853; Reisen in Mexico. Lpz. 1853; Das dioptrische Mikroskop, Wien 1856.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 220-221.
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