Artikel in der Wikipedia: Schwäbisch Gmünd
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[692⇒] Gmünd, Schwäbisch-G., Oberamtsstadt im württemb. Jagstkreis, bis 1803 Freie Reichsstadt, an der Rems, (1900) 18.699 (1905: 20.476) E., Garnison, Amtsgericht, kath. Lehrer- und Lehrerinnenseminar, Taubstummen-, Blinden-, Irrenanstalt; Metallwarenfabriken. – Vgl. Grimm (1867). [⇐692]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 692.
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Schwäbisch-Gmünd, württemb. Stadt, s. Gmünd.

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[60⇒] Gmünd, 1) (Schwäbisch-G.) Oberamtsstadt im württemberg. Jagstkreis, 319 m ü. M., an der Rems und der Staatsbahnlinie Kannstatt-Nördlingen, ehemalige freie Reichsstadt mit Türmen und Mauern, hat eine evangelische und 4 kath. Kirchen, unter letztern die prächtige gotische Heilig-Kreuzkirche (1351 bis 1510 erbaut), die romanische, neuerlich restaurierte St. Johanniskirche und in der Nähe die in den Felsen eingehauene Wallfahrtskirche St. Salvator (dabei der »Leidensweg Christi« mit 14 Gruppen in Lebensgröße, aus dem 17. Jahrhundert).

Wappen von Schwäbisch-Gmünd.
Wappen von Schwäbisch-Gmünd.

Die Zahl der Einwohner beläuft sich (1900) mit Garnison (1 Infanteriebataillon Nr. 180) auf 18,699, darunter 5889 Evangelische und 81 Juden. Hauptindustriezweig ist die Bijouterie- und Silberwarenfabrikation, die etwa 120 Betriebe zählt. Umfangreich ist auch die Galvanoplastik, die Bronze-, Zigarren-, Wachs- und Uhrengehäusefabrikation. G. hat ein Realgymnasium, Fachschule für Edelmetallwarenindustrie, ein katholisches Lehrer- und ein Lehrerinnenseminar, 2 Taubstummenanstalten, Blindenasyl, Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern, Irrenanstalt, Zuchthaus (in dem nahen Goteszell) und ein Kunstgewerbemuseum; ferner ein Amtsgericht, Oberamt, Hauptsteueramt und eine Reichsbanknebenstelle. Schöne Punkte der nächsten Umgegend sind die sogen. Kleine Schweiz und der Lindenfirst mit Aussicht auf den nahen Hohenstaufen, den Rechberg und Stuifen. G., ehemals Kaisersreuth genannt, bestand schon im 11. Jahrh. und gehörte später zu den Besitzungen der staufischen Herzoge von Schwaben. Im 13. Jahrh. wurde es eine Reichsstadt, trat 1331 in den Schwäbischen Städtebund und hatte mit Württemberg, an das es 1353 verpfändet wurde, öfters blutige Fehden. Im Schmalkaldischen Kriege stand es auf seiten der Kaiserlichen. 1803 kam es an Württemberg. G. ist Geburtsort des Malers Hans Baldung (genannt Grien) und des Miterbauers des Mailänder Doms, Heinrich von G. Vgl. Grimm, Geschichte der ehemaligen Reichsstadt G. (Gmünd 1867); Kaißer, G. und seine Umgebung (das. 1888). – 2) Stadt in Niederösterreich, an der Vereinigung des Braunaubaches mit der Lainsitz und den Staatsbahnlinien Wien-G.-Prag und G.-Eger, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, mit Schloß des Erzherzogs Rainer nebst Park, Eisenbahnwerkstätten, Schalweberei, Graphitbrüchen und (1900) 2440 Einw. – 3) Stadt in Kärnten, Bezirksh. Spittal, 732 m ü. M., an der Mündung der Malta in die Lieser, hat ein Bezirksgericht, Mauern und Tore, eine schöne gotische Kirche, ein großes Schloß des Grafen Lodron und Ruinen der alten Burg, Eisenwerke, Handel mit Holz und Vieh und (1900) 917 Einw. G. ist Ausgangspunkt schöner Gebirgstouren (Ankogelgruppe u.a.). Vgl. »G. in Kärnten und Umgebung« (Klagenfurt 1893). [⇐60]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 60.
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Schwäbisch-Gmünd, Stadt, s. Gmünd 1).

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[426⇒] Gmünd, 1) Stadt an der Lainsitz im Bezirk Waidhofen in Österreich unter der Enns; Schloß, Glashütte, zwei (unbenutzte) Mineralquellen; 650 Ew.; 2) Stadt an der Liser im Bezirk Hermagor in Kärnten; Schloß, 900 Ew.; 3) Oberamt im württembergischen Jaxtkreis; 71/5 QM., 25,344 Ew.; Ackerbau, Rindviehzucht, Holz; 4) (Schwäbisch-G.), Stadt an der Rems, Sitz der Bezirksstellen, 6 Kirchen, 2 Spitäler, Taubstummen- u. Blindeninstitut, Polytechnische Schule, katholisches Schullehrerseminar mit Musterschule; Bijouteriefabrikation, Silber- u. Bronzewaaren, Seidenstoffe, Dosen- u. Holzpfeifenfabriken, Verfertigung von Wachs- u. Kinderspielwaaren, Knochenmehl u. Zündhölzern, Wollen- u. Baumwollenwaaren, Perlenstrickerei u. Hopfenbau; 6270 Ew.; dabei ist die Wallfahrtskirche St. Salvator u. die vormalige Abtei Gotteszell, jetzt Zuchthaus. – G. hieß früher Kaiserreuth; zu Anfang des 12. Jahrh. ließ es Herzog Friedrich der Ältere von Schwaben mit Mauern umgeben. Beim Aussterben des hohenstaufischen Hauses mit Konradin benutzte G. die Gelegenheit, sich zur Reichsstadt erheben zu lassen. 1248 standen die Bürger gegen die adeligen Familien, die sich des Stadtregiments bemächtigt hatten u. die Bürger arg bedrückten, auf u. setzten einen neuen Senat ein. Die Streitigkeiten zwischen den Bürgern u. dem Senat währten indessen fort. 1546 wurde G. von den Protestanten belagert u. [⇐426][427⇒] erobert, im Dreißigjährigen Kriege öfter von den Schweden besetzt. 1703 den Franzosen übergeben u. kam 1802 an Württemberg. [⇐427]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 426-427.
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Schwäbisch-Gmünd, Stadt, so v.w. Gmünd 4). Schwäbisch-Gmünder Waaren, allerlei unechte metallene Schmuckwaaren.

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[97⇒] Gmünd, Schwäbisch-G., alte Stadt, einst zu dem Hohenstaufischen Hausgute gehörig, später Reichsstadt, jetzt württemb. Oberamtsstadt im Jaxtkreis mit 7800 E., heruntergekommen, liefert Bijouteriewaaren; sehenswerth ist die Johanniskirche und in der Nähe die Wallfahrtskirche Salvator. [⇐97]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 97.
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